im Technischen Museum Wien

Ö1 Filmnacht

Die Ö1 Filmnacht geht in die fünfte Runde. Im Rahmen der Sonderausstellung "Von A nach B" präsentiert Ö1 einige filmische Highlights zum Thema "Mobilität" und lädt Sie am 13. Februar ab 18:00 Uhr auf eine fantastische, cineastische Reise.

L'Arrivée d'un train en gare de La Ciotat

"L'Arrivée d'un train en gare de La Ciotat"

FILMARCHIV AUSTRIA

Die Ankunft eines Zuges auf dem Bahnhof in La Ciotat

Unter den vielen 1895 gedrehten Lumière-Kurzfilmen befand sich ein Film, der den Grundbaustein für unser modernes Kino und unser Filmempfinden legte: "L’Arrivée d’un train en gare de La Ciotat". Eben das wird in 50 Sekunden gezeigt: Ein Zug fährt ein, Fahrgäste steigen aus, Menschen laufen über den Bahnsteig und steigen ein. Es heißt, dass bei der Aufführung des Filmes in Paris am 6. Januar 1896 einige Zuseher angsterfüllt aus dem Raum gelaufen seien, andere zur Seite sprangen, weil der auf den Zuseher zufahrende Zug ihnen so echt erschien. Zum ersten Mal in der Geschichte des noch jungen Mediums war der Zuseher als Teilnehmer eingebunden.

Kein Wunder, dass Filmhistoriker hier die Geburtsstunde sämtlicher Filmgenres sehen, die mit den Reaktionen der Zuschauer spielen: Horror, Abenteuer, Action. Der einfahrende Zug war ein einfaches Schockmittel, ein Element, das den Zuseher in das Geschehene hineinziehen sollte. Zur Verfügung gestellt vom Filmarchiv Austria.

Die unendliche Geschichte

Nach dem grandiosen Roman von Bestsellerautor Michael Ende: Das Zauberland Phantasién wird von einer unheilvollen Kraft, dem "Nichts", bedroht. Der Eingeborenenjunge Atreju soll ausziehen, um der Kindlichen Kaiserin gegen die unheilvolle Kraft beizustehen. Auf Erden liest zufälligerweise der einsame kleine Bastian in einem mysteriösen Buch, das er aus einem Antiquitätenladen "mitgenommen" hat, genau diese Ereignisse. Er wird in die "Unendliche Geschichte" hineingezogen und zum Bestandteil der Handlung.

Wolfgang Petersen drehte 1984 den bis dahin teuersten deutschen Film aller Zeiten. "Die unendliche Geschichte", ein trickreiches Spektakel, das sich eng an amerikanischen Vorbildern orientierte, wurde mit Hilfe von versierter US-Technik auf die Beine gestellt und ein phänomenaler Kinoerfolg, der auch die unmittelbar darauf folgende Hollywood-Karriere des Regisseurs begründete.

James Stewart

James Stewart in "The Spirit of St. Louis"

PARK CIRCUS

The Spirit of St. Louis

Charles A. Lindbergh (James Stewart) ist nur ein kleiner Postflieger, aber mit einem großen Traum: Er möchte der erste Mensch sein, der den Atlantik überfliegt - von New York nach Paris. Der Film erzählt die Geschichte des Fluges und in Rückblenden, wie es dazu kam. Vom mühsamen Versuch, den richtigen Sponsor zu finden, bis zur Suche nach einem geeigneten Flugzeugbauer, der die Maschine genau nach Lindberghs Vorstellungen bauen will. Aber dann liegt der Teufel wieder einmal im Detail: So muss sich Lindbergh auf seinem sechstausend Kilometer langen Flug nicht nur mit Wind und Wetter, sondern beispielsweise auch mit einer Fliege im Cockpit der "Spirit of St. Louis" auseinandersetzen. Der Film basiert auf dem gleichnamigen autobiografischen Buch von Charles A. Lindbergh.

Richard Farnsworth

"The Straight Story" mit Richard Farnsworth

STUDIOCANAL

The Straight Story

Alvin Straight ist ein alter Sturkopf aus Laurens, Iowa, der kaum noch laufen kann, aber trotzig seinen Weg macht. Als seine Tochter Rose ihm mitteilt, dass sein Bruder Lyle einen Schlaganfall erlitten hat, beschließt Alvin, sich mit ihm zu versöhnen, bevor es zu spät ist. Vor zehn Jahren sind die beiden im Streit auseinandergegangen. Weil er keinen Führerschein besitzt, kaum noch sehen kann, aber auf keinen Fall einen Chauffeur will, fasst er einen unglaublichen Plan: Er wird die 700 Meilen bis Mount Zion, Wisconsin, auf einem Rasenmäher zurücklegen.

Gegen Roses Bedenken stopft Alvin den Anhänger voll mit Wurstkonserven, schleppt sich auf den Schalensitz des Mähers und tuckert los, immer geradeaus, dem Herbst entgegen in einen melancholischen Lebensabend. Ein Wunder, dass dieser Film von einem Regisseur gemacht wurde, dessen Werk gemeinhin als verstörend und bizarr bezeichnet wird. Aber David Lynch ist als Künstler viel zu komplex, als dass er sich festlegen ließe.

Klaus Kinski

Klaus Kinski "Fitzcarraldo"

STUDIOCANAL

Fitzcarraldo

Brian Sweeney Fitzgerald, von den Peruanern nur "Fitzcarraldo" genannt, hat alles, was ein Visionär braucht: Er ist ein Träumer, er ist verrückt, er weiß die Menschen für seine Vorhaben zu begeistern und er lässt sich von Rückschlägen nicht abschrecken. Er probiert immer etwas Neues. So auch sein großes Projekt: Der Bau einer Oper in im Dschungel. Dazu muss aber zunächst etwas Geld mit Gummibäumen verdient werden, und um an diese zu gelangen, muss sein Schiff einen Berg passieren.

Nicht nur die einzigartige Story macht "Fitzcarraldo" zu einem Klassiker. Die Umsetzung Werner Herzogs, das wie immer grandiose Schauspiel Kinskis und der Rest der Crew - allen voran die zeitlos-bezaubernde Claudia Cardinale - machen den Film beinahe zum Selbstläufer. Die Musikuntermalung, eine Mischung aus Verdi-Oper und Popol Vuh-Score, ist großartig und die fantastischen Bilder brennen sich nachhaltig ins Gedächtnis. Ein Meisterwerk.