Neue Gewalt in der Ostukraine

Aus der Ukraine werden die heftigsten Gefechte seit langer Zeit gemeldet. Nach der Offensive der ukrainischen Armee scheinen nun auch die Rebellen wieder zurückzuschlagen - mit Hilfe Moskaus, heißt es aus der Ukraine. Die Antwort darauf ist noch mehr Gewalt. Von einer friedlichen Lösung ist man weit entfernt.

Morgenjournal, 20.1.2015

Die Armee habe auf Angriffe der moskautreuen Aufständischen reagieren müssen, sagt der ukrainische Präsident Petro Poroschenko in Kiew. Dennoch halte er eine politische Lösung des Konflikts weiter für möglich.

Allerdings wird es eine weitere Teilmobilmachung in der Ukraine gegeben. 50.000 zusätzliche Soldaten sollen ab heute ausgehoben und bewaffnet werden.

Für die aktuelle Eskalation der Gewalt gibt man in der Ukraine Russland die volle Schuld. Der ukrainische Ministerpräsident Arseni Jazenjuk sagt, dass Russland wieder die Hände im Spiel hat und die Rebellen nach wie vor massiv unterstütze: Ich habe gerade mit dem Sekretär des Nationalen Verteidigungsrates gesprochen. Der sagt: Unsere Geheimdienste bestätigen, dass wieder russische Truppen und Ausrüstung in die Ukraine gebracht worden sind.

Und schon allein die Tatsache, dass die Rebellen nach wie vor gut ausgerüstet sind sieht Jazenjuk als Beweis dafür, dass sich Russland in den Konflikt einmischt: Panzer, Granaten, Raketenwerfer, BUK-Raketenabwehr-Systeme, Elektronische Kampfsysteme - all das wird eingesetzt. Diese Dinge kann man weder am Bazar in der Ukraine noch in einem Geschäft in Russland kaufen. Die können nur von der russischen Armee oder dem Geheimdienst stammen.

Die UNO schätzt, dass bei diesem Konflikt seit April vergangenen Jahres mehr als 4.700 Menschen getötet worden sind.