Griechen-Wahl: Börsen gelassen
Noch vor knapp zwei Jahren haben die Anleger an den internationalen Finanzmärkten auf jede Entwicklung in Griechenland geradezu hysterisch reagiert. Jetzt nach dem Wahlsieg von Alexis Tsipras bleiben sie betont gelassen.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 27.1.2015
An den Börsen wird mit Erwartungen gehandelt - und viele Anleger glauben eben nicht, dass der politische Kurswechsel in Griechenland zu einer Kettenreaktion in anderen Euro-Ländern führen wird. Das war etwa 2012 noch ganz anders. Das heißt, die griechische Schuldenkrise hat viel von ihrem Schrecken verloren. Auch, weil etwa die europäischen Banken heute viel besser für mögliche Krisen-Szenarien gerüstet sind. Stichwort: Sicherheitspolster. Und: last but least ist da auch noch die EZB mit ihrem milliarden-schweren Anleihe-Kaufprogramm. Sie hat Griechenland ganz einfach die Show gestohlen.
Schlechte Nachrichten gibt es für Russland, dessen Wirtschaft ohnehin nicht gut da steht: Die Ratingagentur Standard and Poor's hat Russlands Kreditwürdigkeit weiter herabgestuft. Mittlerweile gelten russische Anleihen in der Finanzsprache als "junk", sprich: Ramsch. Sie werden also als hoch-spekulativ eingestuft.
Russland droht heuer wegen der Sanktionen und des Ölpreis-Verfalls ja eine tiefe Rezession. Auch der Kurs des Rubels ist regelrecht eingebrochen und viele internationale Geldgeber ziehen ihr Kapital ab. Grundsätzlich gelten die russischen Staatsfinanzen aber immer noch als solide - auch dank eiserner Reserven.