IS verbrennt jordanische Geisel

Die IS-Terrormiliz hat mit einem Video der mutmaßlichen Verbrennung eines jordanischen Piloten weltweites Entsetzen und Empörung ausgelöst. Die Islamisten veröffentlichten gestern ein Video, dass die Tötung von Mouath al-Kasaesbeh zeigen soll.

Frauen mit Fotos eines Soldaten

APA/EPA/STR

Als Reaktion darauf richtete Jordanien am Mittwoch zwei Jihadisten hin, während US-Präsident Barack Obama ankündigte, den Kampf gegen den IS zu verstärken

Morgenjournal, 4.2.2015

Nach der Tötung einer jordanischen Geisel durch die Miliz Islamischer Staat (IS) hat Jordanien seine angekündigte Reaktion wahr gemacht und zwei Jihadisten hingerichtet. Die Irakerin Sajida al-Rishawi, die der IS freipressen wollte, sowie das Al-Kaida-Mitglied Ziyad Karboli wurden am Mittwoch exekutiert, wie die Regierung in Amman mitteilte.

Die verhinderte Selbstmordattentäterin al-Rishawi und der Extremist Karboli wurden um 04.00 Uhr morgens (Ortszeit, 03.00 Uhr MEZ) exekutiert, wie Regierungssprecher Mohammed al-Momani sagte. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen wurden die Urteile im Swaka-Gefängnis südlich der Hauptstadt Amman vollstreckt. Am Dienstagabend hatte US-Präsident Barack Obama den jordanischen König Abdullah II. wegen der Ermordung der Geisel im Weißen Haus empfangen.

Jordanien hatte eine entschiedene Reaktion angekündigt, nachdem am Dienstag ein Video im Internet aufgetaucht war, das die Verbrennung der jordanischen IS-Geisel Mouath al-Kasaesbeh zeigte. Ein Sicherheitsvertreter in Amman sagte dazu, als Reaktion darauf werde im Morgengrauen die Todesstrafe gegen al-Rishawi vollstreckt, außerdem würden mehrere weitere Jihadisten exekutiert. Al-Rishawi war nach einer Anschlagsserie auf drei Hotels in Amman Ende 2005 mit 60 Toten festgenommen worden. Im April 2006 wurde sie zum Tode verurteilt.

Der IS verlangte kürzlich die Freilassung der Jihadistin im Gegenzug für den Kampfpiloten. Nach Überzeugung Ammans wurde al-Kasaesbeh jedoch bereits Anfang Jänner ermordet - erst danach stellte der IS seine Forderung. Amman hatte sich bereit gezeigt, auf den Tauschhandel einzugehen, zuvor aber ein Lebenszeichen des Jordaniers verlangt.