Science-Fiction von Leif Randt

Planet Magnon

Der Berliner Autor Leif Randt wirft einen Blick in die Zukunft. In seinem neuen Roman "Planet Magnon" entwirft er ein Sonnensystem, das von einer Computervernunft namens ActualSanity regiert wird. Sie sorgt, mit Entscheidungen auf der Basis von Statistiken dafür, dass der Friede erhalten bleibt. Mehrere Planeten bilden das System und jeder ist auf seine Art speziell.

Der Erzähler Marten Eliot lebt auf dem Planten Blossom und ist ein Mitglied des Dolfin-Kollektivs. Denn in Leif Randts Welt haben sich die Menschen zu Kollektiven zusammengeschlossen, die verschiedene Lebensstile propagieren. Da gibt es etwa das Kollektiv Westphal, dessen Mitglieder die Körperlichkeit betonen, das Kollektiv Volta, das als schmutzig und heruntergekommen gilt, oder das von Frauen geleitete Kollektiv Kelly.

Die Dolfins, denen Marten angehört, sehen sich selbst als elitär und den anderen Kollektiven weit überlegen. Sie haben die Vernunft zum Maßstab erhoben und lehnen romantische Gefühle ab. Doch plötzlich tritt ein neues Kollektiv der gebrochenen Herzen auf, das jene anspricht, die eine große Liebe verloren haben. Das neue Kollektiv löst Unruhe in dieser friedlichen Welt aus.

Es ist eine fremde und doch irgendwie vertraute Welt, die Leif Randt entwirft, eine Welt, die unter ihrer glatten Fassade Verwerfungen und Emotionen verbirgt und deren Bewohner seltsam ambivalent erscheinen. Man folgt Leif Randt gern in seine geschickt konstruierte und bis ins Detail durchdachte Science-Fiction-Welt, die mit einigen gesellschaftskritischen Ansätzen aufwartet und dem Genre neue, schillernde Facetten hinzuzufügen versteht.