Grexident nicht ganz ausgeschlossen

Der Grexident, also das Hinausstolpern Griechenlands, das unabsichtliche Verlassen der Euro-Zone – ist nicht unmittelbar zu befürchten, aber auch nicht ganz ausgeschlossen.

Morgenjournal, 13.3.2015

Es ist ein Schreckgespenst, das nicht unmittelbar zu befürchten ist, das aber nicht ausgeschlossen werden kann - genau das sagt ja Schelling und seine Äußerung als einer der Finanzminister der Euro-zone wurde inter-national durchaus registriert. Ein Grexident das könnte passieren, wenn die Verhandlungen mit den Europartnern scheitern, die Griechen ihre Konten plündern, Pensionen und Gehälter nicht mehr gezahlt werden - das Land also endgültig pleite ist und sein Heil in einer eigenen Währung sucht. Letztlich ist Schellings Warnung vor einem solchen Szenario ein Warn-schuss Richtung Athen - die Griechen mögen doch endlich ihre Bücher offenlegen und den Kontrolloren der früheren Troika einen umfassenden Kassasturz ermöglichen.

Der Streit nimmt ja inzwischen auch schon persönliche Züge an.

Finanzminister Schelling wirft der griechischen Regierung wörtlich vor, mit ihrer politischen Unerfahrenheit das Risiko noch zu erhöhen. Und zwischen Athen und Berlin gibt es einen diplomatischen Krach. Der deutsche Finanz-minister Schäuble soll seinen griechischen Amtskollegen Varoufakis beleidigt haben, indem er ihn als naiv bezeichnet hat. Schäuble weist das zurück - es sei ein Übersetzungsfehler. Die Nerven liegen blank. Möglicherweise gibt es aber heute noch mehr Informationen zur Finanz-lage GR. Ministerpräsident Tsipras trifft in Brüssel die EU-Spitze, unter anderem Kommissions-präsident Juncker.