Russland hat Reserven

Griechenland könnte um russische Finanzhilfe bitten, allerdings steckt Russland derzeit selbst in einer ziemlich tiefen Krise. Russland hat aber noch ausreichend Geld zur Verfügung, um Griechenland zu helfen.

Morgenjournal, 8.4.2015

Russland hat zwar einige Probleme, etwa den Verfall der Währung, aber das Land hat immer noch einen Finanzpolster: Russland verfügt etwa über 300 Milliarden Euro allein an Währungsreserven. Zum Vergleich: Alle bisherigen Hilfen für Griechenland summieren sich auf etwa 240 Milliarden.

Also ein Kredit wäre grundsätzlich möglich, sind auch indirekte russische Hilfen denkbar, etwa über Privatisierungen?

Ja, Griechenland hat ja von den internationalen Geldgebern den Auftrag bekommen, Staatsbesitz zu verkaufen, das ist bisher aber eher schleppend vor sich gegangen. Da käme Geld aus Russland gerade recht - angeblich sind die Russen an Häfen und an der Eisenbahn interessiert. Die Frage wird nur sein: Was ist die Gegenleistung der Griechen - darüber können wir derzeit nur spekulieren.

Noch kurz zu einem anderen Thema, in der Öl- und Gasbranche bahnt sich Medienberichten zufolge eine Milliardenfusion an, um welche Unternehmen geht es da konkret?

Offenbar verhandeln der multinationale Energiekonzern Royal Dutch Shell und der britische Gasproduzent BG Group über einen Zusammenschluss. Shell könnte für BG 43 Milliarden Euro zahlen. Die Branche ist derzeit wegen des niedrigen Ölpreises in der Krise, Experten glauben, dass es in nächster Zeit noch weitere Fusionen auf diesem Sektor geben könnte.