Machtkampf bei VW

Im weltweit zweitgrößten Auto-Konzern, bei VW, ist für viele überraschend ein offener Machtkampf ausgebrochen - zwischen den zwei langjährigen Weggefährten Ferdinand Piech und Vorstandschef Martin Winterkorn. Am Wochenende hat der mächtige Aufsichtsratschef Piech via Spiegel verkündet, er sei "auf Distanz zu Winterkorn". Doch damit hat sich Piech jetzt auch Gegenwind eingehandelt.

Morgenjournal, 13.4.2015

Niemand geringerer als Wolfgang Porsche rückt jetzt von Piech ab. Er lässt ausrichten, die Aussagen von Ferdinand Piech seien seine Privatmeinung. Damit droht jetzt bei VW auch noch ein Konflikt zwischen den Eigentümerfamilien Porsche und Piech. Diese beiden Familien ziehen bei VW die Fäden, denn sie halten die Mehrheit bei Volkswagen.

Und lässt sich schon abschätzen, wer diesen offenen Machtkampf gewinnt?

Nein, wobei so mancher darauf setzt, dass sich letztendlich Ferdinand Piech durchsetzen wird. Zum Beispiel der Branchen-Experte Ferdinand Dudenhöffer. Er sagt, die Porsche Familie habe sich schon in der Vergangenheit nicht durchsetzen können. Und er sagt, die Tage von Martin Winterkorn als Vorstandschef bei VW seien gezählt.

Dabei ist ja VW mit seinen zwölf Marken insgesamt sehr erfolgreich unterwegs. Seit 2007 hat man den Umsatz verdoppelt. Warum gibt es jetzt diesen Streit?

Zum einen gibt es Probleme mit dem Geschäft in den USA, da schwächelt VW schon seit Jahren. Außerdem verdient der Konzern mit seiner Kernmarke VW relativ wenig. Aber es gibt noch einen anderen wichtigen Grund: angeblich hat es Ferdinand Piech Martin Winterkorn nicht verziehen, dass er ihn als Aufsichtsratschef bei VW beerben will.