Kampf gegen Cyber-Kriminalität
Hacker, die einen französischen Fernsehsender attackieren, eine belgische Zeitung, oder einen australischen Flughafen. Nun kommt von einer US-Behörde die Warnung: Hacker könnten die Computer-Systeme von Flugzeugen übernehmen. Eine Alptraum-Vorstellung - aber eine, die die Ermittler durchaus ernst nehmen. In Den Haag beginnt heute eine Konferenz zu allen möglichen Gefahren des Cyber-Terrors.
8. April 2017, 21:58

APA/EPA/DANIEL NAUPOLD
Morgenjournal, 16.4.2015
Vom Boden aus könnten sich die Angreifer in die Systeme an Bord eines Flugzeugs einhacken - auch die Interpol beschäftigt An den Flughäfen werden die Sicherheitschecks ausgebaut, doch die Angreifer sind möglicherweise schon einen Schritt weiter: sie müssen gar nicht an Bord eines Flugzeugs gehen, sondern sie könnten sich vom Boden aus in die Systeme an Bord einhacken, davor warnt der amerikanische Rechnungshof in seinem aktuellen Bericht. Auch die internationale Polizeibehörde Interpol ermittelt hier schwerpunktmäßig, sagt Interpol-Generalsekretär Jürgen Stock.
Die stärksten Attacken finden derzeit jedoch im Bereich Wirtschaft statt, sagt Stock. Das Problem sei, dass die Angriffe relativ einfach und oft auch kaum risikoreich seien. Die internationale Polizeibehörde Interpol holt sich jetzt auch Hilfe bei Privatunternehmen, die auf Cyberfragen spezialisiert sind, sagt Thomas Herko, - er ist Vizedirektor für Internationale Partnerschaften und Entwicklung bei Interpol in Singapur.
Thomas Herko selbst baut ein Netzwerk mit sogenannten externen Akteuren auf - also mit Privatunternehmen, die der Polizei ihr Know How zur Verfügung stellen. Herko wurde vom Österreichischen Innenministerium nach Singapur entsandt. Neben dem klassischen Cybercrime werden hier in Singapur aber vor allem auch Fälle von Wettbetrug bearbeitet - es geht etwa um Fußballspiele, die manipuliert werden. Und Kinderpornografie, die via Internet verkauft wird, sagt Herko.
Bei der Cybersicherheitskonferenz in Den Haag will sich heute auch Innenministerin Johanna Mikl Leitner dafür einsetzen, dass Interpol und Europol vor allem im Bereich der Internet-Kriminalität künftig intensiver zusammenarbeiten.