Nepal: 3.200 Tote bei Erdbeben

Es war das stärkste Beben seit 80 Jahren, das am Samstag Nepal erschüttert hat - aber das gesamte Ausmaß ist auch heute noch nicht abzusehen. Mehr als 3.200 Tote zählt man bisher schon - viele Gegenden konnten aber noch nicht einmal erreicht werden. Und der Hilfs,- und Rettungseinsatz werden durch Schlechtwetter und Nachbeben erschwert.

Erdbebenopfer

APA/EPA/NARENDRA SHRESTHA

Morgenjournal, 27.4.2015

Eingestürzte Häuser, verlegte Straßen - die Innenstadt von Kathmandu gleicht einem Trümmerfeld, dazwischen improvisierte Zelte, viele Bewohner der Stadt schlafen in Parks, aus Angst dass Nachbeben noch mehr Schaden anrichten: Ich bin seit drei Tagen hier aber es keine Hilfe, gar nichts. Gestern Nacht hat es geregnet und wir wurden alle völlig nass, auch die Kinder,
erzählt ein 30-jähriger. Er habe Angst um sein Leben, erklärt ein anderer, deshalb kehre er nicht in sein Haus zurück.

Die internationale Hilfe läuft an, am Flughafen von Kathmandu landen immer mehr Flugzeuge mit Hilfsgütern - Indien, Kanada, Israel, auch österreichische Helfer sind bereits auf dem Weg in die Krisenregion. Die Wasserversorgung und die sanitären Einrichtungen seien besonders kritisch warnt Philip Cori vom Kinderhilfswerk UNICEF, viele Menschen seien obdachlos.

An den Hängen des Himalaya haben sich durch das Erdbeben mehrere große Lawinen gelöst und Teile des Basislagers verschüttet, viele Sherpas und ausländische Bergsteiger dabei getötet worden sind ist noch unklar. Laut Angaben des Außenministeriums sind 88 Österreicher in Nepal unterwegs, zu 20 von ihnen konnte bisher noch kein Kontakt hergestellt werden. Das müsse aber noch nicht bedeuten heißt es, weil viele von ihnen in abgelegenen Regionen des Landes ohne Handy und Internetverbindung unterwegs seien.