Acht Hinrichtungen in Indonesien

Die internationalen Appelle und weltweiten Proteste haben nichts genützt: In Indonesien wurden in der vergangenen Nacht acht wegen Drogenschmuggels zum Tode verurteile Männer hingerichtet - durch ein Erschießungskommando. Brutal und unnötig nennt das der australische Premier. Zwei der Hingerichteten waren australische Staatsbürger, die bereits 10 Jahre in Haft gewesen waren. Australien wird seinen Botschafter abberufen, auch aus Brasilien kommt diplomatischer Protest.

Indonesien-Plakat

APA/EPA/DAN HIMBRECHTS

Morgenjournal, 29.4.2015

Die Angehörigen der beiden Australier waren auf die Insel Nusa Kambangan gekommen, um Abschied zu nehmen. Danach sind die acht zum Tode verurteilten Männer erschossen worden. Vor allem Australien hat in den vergangenen Wochen massiv gegen die Hinrichtungen von zwei Landsleuten protestiert, weil die beiden Männer im Gefängnis ihre Taten bereut hatten. Sie waren vor zehn Jahren festgenommen worden, als sie über acht Kilogramm Heroin von der Ferieninsel Bali nach Australien schmuggeln wollten, ein Jahr später wurden sie zum Tode verurteilt.

Doch trotz aller Proteste ist Indonesien Präsident Joko Widodo hart geblieben und lebenslange Haftstrafen abgelehnt. Noch in der Nacht hat Australien reagiert, Premierminister Tony Abott hat die Hinrichtungen verurteilt: Australien respektiert die indonesische Souveränität, aber wir verurteilen, was geschehen ist und wir können nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Deshalb hat Australien noch in der Nacht seinen Botschafter aus Indonesien zu Konsultationen zurückberufen.