Mazedonien: Prekäre soziale Lage

Nach der Großdemonstration in Skopje haben zahlreiche Demonstranten die Nacht vor dem Regierungssitz in der mazedonischen Hauptstadt verbracht. Die Regierung selbst kündigte für heute Abend eine Demonstration ihrer eigenen Anhänger an. Vor einer Woche waren in der nördlichen Stadt Kumanovo bei Feuergefechten zwischen der Polizei und einer schwer bewaffneten Gruppe aus ethnischen Albanern acht Polizisten und 14 Aufständische getötet worden. Rund ein Viertel der 2,1 Millionen Mazedonier sind ethnische Albaner. Die soziale Lage ist prekär.

Mittagsjournal, 18.5.2015

Louisa Vinton, Leiterin des UNO-Entwicklungsprogramms über die Krise in Mazedonien, im Gespräch mit

In der mazedonischen Hauptstadt Skopje haben gestern 10.000 Anhänger der Opposition unter Führung des Sozialdemokraten Zoran Zaev gegen die nationalkonservative Regierung von Ministerpräsident Nikola Gruevski demonstriert. Heute Abend wird Gruevski eine Gegendemonstration veranstalten, um seinen Rückhalt in der Bevölkerung zu beweisen. Morgen werden Zaev und Gruevski in Straßburg zusammentreffen, um unter Vermittlung der EU einen Ausweg aus der politischen Krise zu finden. Die Fronten sind verhärtet und in der EU besteht die Sorge, dass der politische Konflikt auch auf das Verhältnis zwischen mazedonischer Mehrheit und der albanischen Volksgruppe belastet könnte.