Grexit wieder ein Thema

Bundeskanzler Faymann glaubt zwar nicht, dass es die griechische Regierung auf einen Bruch mit den Geldgebern und der EU anlegt. Doch nicht alle sind so optimistisch. Die Sorge vor einem Grexit wächst wieder.

Morgenjournal, 17.6.2015

Aus der Eurozone selbst und auch aus den USA: US-Finanzminister Lew warnt vor einem endgültigen Scheitern der Verhandlungen. Er hat mit Regierungschef Tsipras telefoniert und ihn aufgefordert, rasch einen Kompromiss mit den Gläubigern zu finden. Denn ein Austritt Griechenlands aus der Eurozone bedeutet nicht nur Unsicherheit für Europa sondern auch für die gesamte Weltwirtschaft, und das wäre auch für die USA ein Problem, wo sich die Konjunktur langsam erholt.

Deutliche Worte der Warnung kommen auch aus Deutschland und Frankreich.

Richtig, der französische Finanzminister Sapin warnt vor allem vor den unkalkulierbaren Risken eines Grexit. Die EU-Verträge sehen ja die Möglichkeit gar nicht vor, dass ein Land den Euro aufgibt. Sapin sagt, er rät dringend dazu, den Fuß nicht auf unbekanntes Terrain zu setzen. Und der Präsident des Deutschen Institus für Wirtschaftsforschung, Marcel Fratzscher, meint, dass es mit einem Grexit nur Verlierer gibt, der größte Verlierer wäre Griechenland selbst.

Wie lange gibt es noch Zeit für eine Lösung?

Spätestens Ende Juni läuft das zweite Griechenland-Rettungspaket aus, und ohne Hilfsgeld droht in Griechenland die erste Pleite eines Euro-Landes.