Stadtplaner Reinhard Seiß im Interview
Wien bangt um die Aberkennung des Weltkulturerbe-Status für die Wiener Innenstadt. Am Wochenende hat in Bonn eine Sitzung der UN-Kulturorganisation Unesco begonnen, bei der beide Themen verhandelt werden. Ein Gespräch mit dem Stadtplaner Reinhard Seiß über Wiener "Gelegenheitsstadtplanung", weiche Konzepte und sorglosen Umgang mit dem Geld.
8. April 2017, 21:58
Stadt Wien, MA 41
Kulturjournal, 29.6.2015
"Sowohl das neue Wiener Hochhauskonzept, das Ende 2014 verabschiedet wurde, als auch der 'Masterplan Glacis' sind sehr weich - wie wir das in Wien gewöhnt sind. Das heißt, sie lassen vieles offen und behandeln zwar jedes Thema, aber in äußerst unverbindlicher Manier. Es wird prinzipiell einer sehr investorenfreundlichen oder spontaneitätsfreundlichen Politik Vorschub geleistet." Reinhard Seiß
Während Deutschland aller Voraussicht nach ein neues Weltkulturerbe erhalten wird, nämlich die Hamburger Speicherstadt, bangt Wien um die Aberkennung des Weltkulturerbe-Status für die Wiener Innenstadt. Am Wochenende hat in Bonn eine Sitzung der UN-Kulturorganisation Unesco begonnen, bei der beide Themen verhandelt werden. Was bei dieser Konferenz kritisch befragt wird, ist das neue Wiener Hochhauskonzept, das Ende des Vorjahres beschlossen wurde. Peinlich dieser Tumult, ausgerechnet heuer, im 150. Jubiläumsjahr der Ringstraße.