Von Theresa Prammer
Wiener Totenlieder
Die Wiener Schauspielerin und Regisseurin Theresa Prammer hat mit "Wiener Totenlieder" ihren ersten Kriminalroman vorgelegt. Darin bleibt sie thematisch ihrem gelernten Metier treu, denn die Morde spielen sich auf der Bühne ab: Ein Serienkiller treibt in der Wiener Staatsoper sein Unwesen.
8. April 2017, 21:58
"Leicht und durchaus vergnüglich zu lesen"
Als verdeckte Ermittlerin ist Carlotta Fiore im Einsatz: eine dem Alkohol sehr zugeneigte, promiskuitive Kaufhausdetektivin, ehemalige Polizeianwärterin und gescheiterte Opernsängerin. Sie ist die Tochter der bereits verstorbenen Star-Sopranistin Maria Fiore und wird Undercover als Statistin in die Oper eingeschleust. Die Autorin zeichnet einen Typ von Ermittler, wie er sich schon bei Wolf Haas oder Henning Mankell bewährt hat: einsam, strauchelnd und eher auf der Verliererseite.
Es sind nicht die skurrilen Morde, die einem nach der Lektüre im Gedächtnis bleiben, sondern das seltsam verwobene Beziehungsgeflecht der Figuren untereinander, das sich für den Leser erst am Ende erschließt. Prammer verbindet die Aufklärung der Verbrechen eng mit der Biografie und dem Privatleben der Ermittler. Die "Wiener Totenlieder" sind auf der Shortlist für den Leo-Perutz Preis der Stadt Wien und man darf sich schon auf die Fortsetzungen freuen: geplant ist eine Trilogie rund um die Ermittlerin Carlotta Fiore.
Service
Theresa Prammer, "Wiener Totenlieder", Roman, Marion von Schröder Verlag