Hilfe für die Ärmsten - ein Besuch im Südsudan

Der jüngste Staat der Welt, nämlich der Südsudan im Osten Afrikas, begeht heute (9. Juli) seinen Unabhängigkeitstag. Vor vier Jahren hat sich der christlich dominierte Süden vom muslimisch geprägten Norden des Sudan abgespalten. Doch seit eineinhalb Jahren tobt in dem Land ein blutiger Bürgerkrieg

Kleine Kinder

APA HelmutFohringer

Wie in einem Bienenstock summen die Kinderstimmen durcheinander in dem überdachten Unterstand im Zentrum der Vinzenzgemeinschaft in Lologo, nahe der südsudanesischen Hauptstadt Juba. Auf dem Sandboden sitzen Kinder, jeweils fünf im Kreis um eine Schüssel mit Reis und Bohnen. In diesem „Baby Feeding Center“, das auch von der Österreichischen Caritas unterstützt wird, erhalten die Kleinsten bis zum Alter von fünf Jahren drei Mal wöchentlich zusätzliche Nahrung. Das, was sie zu Hause bekommen, reicht einfach nicht für eine gesunde Entwicklung, denn wenn Kinder auf Dauer unterernährt sind, blieben sie sowohl körperlich als auch geistig zurück.

Dieses Schicksal droht Kindern wie der vierjährigen Flora Nelson mit den dünnen Armen und Beinen. Ihre Mutter ist gestorben, jetzt lebt sie in der Großfamilie ihrer Tante. Ihr schmales Gesicht mit den großen Augen wirkt älter – durch die Mangelernährung, erklärt ein Projektmitarbeiter. Jetzt sei Floras Zustand schon viel besser geworden, fügt er hinzu. Herzhaft fasst das Mädchen in die volle Schüssel und meint: „Das Essen hier ist köstlich. Ich komm bald in die Schule!“

Der Südsudan steht dieses Jahr auch im Zentrum der Caritas-Spendenkampagne "Für eine Zukunft ohne Hunger".

Ein Bericht von Alexandra Mantler - sie war, auf Teileinladung der Caritas, im Südsudan.