Eine Beweisaufnahme von Roger Clarke

Naturgeschichte der Gespenster

Ob ich an Gespenster glaube? Nein, aber ich habe Angst vor ihnen. So wie einst der Marquise du Deffand ergeht es auch heute noch vielen Menschen. Was dran ist an den Gespenstergeschichten, das hat Roger Clarke aufgeschrieben.

Geister auf Stufen, Buchausschnitt

MATTHES & SEITZ BERLIN

"… fundiert geschrieben; der Autor geizt zudem nicht mit britischem Humor, sodass sich beim Lesen gruselig schöne Gefühle einstellen"

Der britische Journalist und Filmkritiker Roger Clarke wuchs in einem Elternhaus auf, in dem zumindest die Mutter an die Existenz paranormaler Erscheinungen glaubte. Bereits mit 14 Jahren wurde Clarke Mitglied der britischen Gesellschaft für parapsychologische Forschung (Society for Psychical Research). Männer und Frauen der Oberschicht haben diese 1882 gegründet. Die genaue Beschäftigung mit Gespenstern ist weniger Sache des Volksmunds denn der Gebildeten und Wohlhabenden.

Service

Roger Clarke, "Naturgeschichte der Gespenster - Eine Beweisaufnahme", Matthes & Seitz

Der Autor unterteilt Gespenster in Elementargeister, Poltergeister, traditionelle oder historische Geister, Manifestationen mentaler Abdrücke, Krisengeister, Zeitsprünge, Geister Lebender oder Unbelebte Spukobjekte. Auch wenn er sich nicht allen Phänomenen mit gleicher Verve widmet, so zeigt diese Kategorisierung eines: Es geht um die "Natur" der Geister, um ihre Erscheinungsformen. Und dass sie seit rund 2000 Jahren immer wieder ihr Unwesen treiben, ist allein schon "Beweisaufnahme".

Roger Clarks Buch ist eine Art von soziologischer Studie, die ein besonderes Faible hat: die vielen, oft ungeheuerlichen Geschichten der Gespenstererscheinungen nachzuerzählen.