Kurz in Mazedonien: EU gefordert

Von einer dramatischen Flüchtlings-Situation spricht Außenminister Sebastian Kurz, derzeit in Mazedonien. Griechenland würde nur mehr danach trachten, dass die Menschen über Mazedonien nach Mitteleuropa gelangen. Die EU sieht er dabei dringend gefordert.

Mittagsjournal, 24.8.2015

Außenminister Kurz in Mazedonien, im Telefongespräch mit

Eine der Hauptrouten für Flüchtlinge nach Deutschland oder auch nach Österreich führt über Mazedonien. Im Juli waren es insgesamt 40.000 Menschen, die meisten aus Syrien, die aus Griechenland über die Grenze gekommen sind, um mit dem Zug weiter nach Norden zu reisen. Bis die Regierung in Skopje vor einigen Tagen schließlich den Ausnahmezustand verhängt und die Grenze dicht gemacht hat. Sogar mit Tränengas wurden die Flüchtlinge am Grenzübertritt gehindert. Ein dringender Hilferuf an die EU, wie es die mazedonische Regierung darstellt, eine völlig überzogene Maßnahme, um von Brüssel Hilfsgelder zu erpressen, wie Vertreter von Hilfsorganisationen meinen.

Am Wochenende ist die Grenze wieder geöffnet worden. Dort ist jetzt Österreichs Außenminister Sebastian Kurz, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Er sagt, die Situation ist dramatisch. Die Griechen würden keine Registrierungen mehr vornehmen und danach trachten, dass sie rasch nach Mazedonien und dann in die EU gelangen. Es brauche dringend ein gesamteuropäisches Vorgehen, sagt Kurz und verweist auf seinen 5-Punkte-Plan, den er am Wochenende vorgelegt hat.