Rita Pöll
geboren 1992 in Meran, Südtirol/Italien, lebt in Salzburg und in Ulfas
3. September 2015, 16:45

MICHAEL MAURACHER
Kommentar der Künstlerin
Meine Arbeiten entstehen aus genauen Beobachtungen des Menschen, dessen Verhalten im Alltag, sowie der Natur, die teils eins werden oder interagieren. Der Prozess des Beobachtens, Recherchierens und Arbeitens erstreckt sich oft über einen längeren Zeitraum. Zuletzt erfolgte und entstandene Arbeiten sind einerseits vom Ort abhängig (site specific art) oder andererseits auf einen bestimmten Raum bezogen. Hierdurch kommt es in den Arbeiten zu einem Spiel zwischen Irritation, Spannung, Rätsel und/oder Grenzerfahrung. Vorhandenes an der Materialoberfläche oder im Prozess bemerkte Materialeigenschaften werden verstärkt und in Konzepte eingebaut.
Eingefasst
2013-2015, Karton, Sockel, unterschiedliche Dimensionen
Die Objekte bestehen aus unterschiedlichen gefundenen Kartonagen, die teils Spuren ihrer ursprünglichen Funktion, wie zum Beispiel industrielle Codes, Schlitze und Reste von Aufklebern aufweisen und die physische Beziehungen zwischen Raum und Sockel herstellen.
Ohne Titel
2015, Medikamente, Beton, 17 x 25 cm
Während der Produktion dieses speziellen Betons kommt es zu zwei ambivalenten Vorgängen. Zum einen wird der Beton durch Beigabe großer Mengen verschiedener Medikamente "vergiftet", zum anderen kommt es zu einem "Heilungsprozess", dem im Englischen als "curing" bezeichneten Ablöschverfahrens des Betons.

PRIVAT
7:49 pm
2015, grundierte Leinwand, Licht
Die Arbeit ist von verschiedenen Faktoren wie den Wetterverhältnissen und den Tageszeiten abhängig. Auch hängt es davon ab, in welcher Umgebung sich die Arbeit befindet. Der Titel gibt eine Wahrscheinlichkeit an, in der man die Arbeit sehen könnte. Dabei kommt es bei der Betrachtung zu Veränderungen innerhalb kürzester Zeit oder man hat das Gefühl, dass "nichts" passiert. Die Arbeit verweist auf unser alltägliches Leben: Pünktlichkeit, Termine, Regeln, Wartezeiten und Unerwartetes usw.
Arbeitsvorhaben
Eine Überlegung, die mich momentan sehr interessiert, ist die zeitliche Einschränkungen für die Betrachtung von Objekten, architektonischen Details und Oberflächen. Das Wetter und unterschiedliche Tageszeiten sowie daraus resultierenden Lichtverhältnisse bestimmen die Abgrenzung der Arbeit von ihrer Umgebung. Ich habe mich zunächst mit mir vertrauten Orten beschäftig, wie dem Atelier im Mozarteum, meiner Wohnung und Gebäuden in Salzburg. Künftig möchte ich neue Orte erkunden. Ein Stipendium würde mir insbesondere eine Recherche und umfassende Auseinandersetzung mit wechselnden Atmosphären oder etwa verschiedenen Lichtverhältnissen rund um und an Objekten der Nachkriegsarchitektur in Salzburg, Wien und Prag über einen längeren Zeitraum ermöglichen. Für mein nächtes Projekt, habe ich vor, eine Leinwand als eine Symbiose meinerseits mit der Landschaft abbzubilden. Besonders spannend find ich das Zusammenspiel von Natur und dem selbst Gemachten. Zum einen nehme ich Bezug auf die Landschaft und zum anderen nimmt die Landschaft Bezug auf das Bild. Dabei wird das Bild von der Natur vollendet. Das fertige Bild entsteht erst durch die Schatten und den Überlagerungen von Lichtstrukturen der Umbgebung.
Universität
Ausbildung
2011
Matura an der Kunstschule „Cademia“
2012/13
2-jähriges Kunststudium an der Leonardo Kunstakademie, Mattsee
Lehramtstudium an der Universität Mozarteum in Salzburg, Bildnerische Erziehung und Werkerziehung in der Klasse für Bildhauerei bei Arnold Ruedi, seit 2013 in der Klasse für Bildhauerei bei Nicole Wermers
2014
Aufbaustudiums an der Leonardo Kunstakademie, Mattsee
Teilnahme an der "Schmiede", Hallein
2011-2013
Teilnahme an verschiedenen Kursen und Workshops mit Michael Mauracher, Karin Ruggaber, AO&, Julia Wilms usw.
seit 2015
Auslandssemester an der "University of Stellenbosch" in Südafrika
Tätigkeiten
Künstlerische Aktivitäten
2014
Dozentin an der Kinder- und Jugendakademie in Neuburg an der Donau/Deutschland
2015
Teilnahme am Projekt "Young&Museum" zum Thema "Scheeberg und is Fleischpankl", Moos in Passeier/Südtirol
Gruppenausstellungen
2011/12
Klassenausstellungen in Bozen (Fotografie), Schloss Trostburg Waidbruck (Zeichnungen, Malerei), Rom (Malerei), Stadtmuseum Bruneck (Malerei)
2013
Gruppenausstellung der AbsolventInnen im Schloss Mattsee/Österreich
2012-2015
Gemeinschaftsausstellung "Rundgang" der Abteilung für Bildende Künste, Kunst- und Werkpädagogik der Universität Mozarteum Salzburg
Einzelausstellungen
2015
Bunker Mooseum, "Schneeberg und is Fleischpankl", Moos in Passeier/Südtirol
Galerie KunstWerk „Eingefasst“, Universität Mozarteum, Salzburg
Preise
2011
Hauptpreis und Pubblikumspreis "Kunst im Dorf" in St. Leonhard in Passeier/Südtirol
2012
Hauptpreis am Wettbewerb Logo des Theatervereins "Plotterwind" in Platt in Passeier/Südtirol