Nickelsdorf bleibt Transitstation

Am Grenzübergang Nickelsdorf war die Nacht ruhig; geschätzt 800 bis 900 Flüchtlinge haben die Grenze überquert, sie sind aber bereits reibungslos mit Bussen weiter transportiert. Derzeit werden etwa 400 Flüchtlinge in Nickelsdorf erwartet; es genau einzuschätzen ist schwierig, weil es von ungarischer Seite keine Informationen gibt. Die Nacht war aber so etwas wie eine Atempause für die Einsatzkräfte

Menschenmenge an der Grenzstation Nickelsdorf

APA/EPA/ISTVAN FILEP

Morgenjournal, 12.9.2015

Aus Nickelsdorf,

Am Grenzübergang Nickelsdorf ist die Nacht ruhig verlaufen: Seit Mitternacht waren zunächst lediglich etwa 60 Flüchtlinge eingetroffen, heißt es von Seiten der Polizei. In den Morgenstunden, knapp vor 07:00 Uhr, überquerten etwa 400 weitere Flüchtlinge zu Fuß die Grenze. Um 06:00 hielten sich überhaupt nur rund fünf Flüchtlinge in Nickelsdorf auf, da zuvor mehr als 800 Flüchtlinge mit Sonderzügen nach Salzburg gebracht worden waren. Voraussichtlich bleibe Salzburg nur ihr Zwischenstopp vor der Weiterreise nach Deutschland.

Am Freitag waren laut Polizei Burgenland 6.910 Flüchtling ein Nickelsdorf eingetroffen, am Donnerstag 7.956 Personen. Am Samstagmorgen lagen der Polizei noch keine Schätzungen der im Lauf des Tages zu erwarteten Flüchtlinge vor.

Der Flüchtlingsstrom nach Deutschland reißt indes nicht ab: Am gestrigen Freitag sind wieder 3.000 Flüchtlinge mit Bussen aus dem burgenländischen Nickelsdorf weggebracht worden, die Ostautobahn (A4) war zeitweise gesperrt. Während sich nun auch Slowenien auf einen Flüchtlingsstrom einstellt, wird in Deutschland das Eintreffen von 40.000 Flüchtlingen bis Sonntag erwartet.

In Wien hielten sich am späteren Freitagnachmittag jeweils 300 Menschen auf Hauptbahnhof und Westbahnhof auf, wie die Polizei mitteilte. Die ÖBB hatten am Freitag neuerlich zwei Züge bereitgestellt, um den Flüchtlingen die Weiterfahrt nach Deutschland zu ermöglichen.

Ein Sonderzug mit mehr als 500 Flüchtlingen ist am Freitagabend in Berlin am Regionalbahnhof Flughafen Schönefeld eingetroffen. Der Zug kam direkt aus Salzburg, von Schönefeld aus sollten die Flüchtlinge mit Bussen direkt in die neuen Unterkünfte am Olympiapark gebracht werden. Auch in Bayern sollten über Nacht noch Züge mit Flüchtlingen aus Österreich ankommen. (Text: APA, Red., Audio: ORF)