Neues Album von Duran Duran
Anfang der 1980er-Jahre mischte die britische New-Wave-Band Duran Duran die Musiklandschaft auf. Hits wie „Rio“, „The Reflex“ und „The Wild Boys“ dominierten wochenlang die Hitparaden. Heute präsentiert sich das Quartett bevorzugt im schwarzen Anzug und auch musikalisch versucht es zeitgemäß mit dem Erbe der 1980er umzugehen. Gerade ist mit „Paper Gods“ das mittlerweile 14. Album von Duran Duran erschienen.
8. April 2017, 21:58

EPA/Alejandro Garcia
Mittagsjournal, 14.9.2015
"Haben versucht, frisch zu klingen"
"Was auch immer passiert, uns geht’s gut und uns gibt es immer noch." Alles andere als altersmüde klingen die mittlerweile Mitte 50-jährigen Herren von Duran Duran. Zwei Jahre haben sie sich für ihr neues Album Zeit gelassen, um den Spagat hinzubekommen, sympathisch wiedererkennbar nach den synthesizerdominierten 1980ern zu klingen und trotzdem nicht als verstaubte Berufsjugendliche alt auszusehen. "Bei der Arbeit am Album haben wir permanent versucht, in die Zukunft zu denken, um wirklich frisch und neu zu klingen", sagt Bassist John Taylor.
Mitverantwortlich für die Frischzellenkur der Band waren auch mehrere Kollaborationen. So hat sich die Band den früheren Red-Hot-Chili-Peppers-Gitarristen John Frusciante mit ins Boot geholt und auch Rhythm&Blues-Stimme Janelle Monae. Letzteres scheine eine stilistisch überraschende Entscheidung und das solle es auch sein, sagt Sänger Simon Le Bon, denn er wollte ein Duett mit einer Stimme, die das genaue Gegenteil seiner eigenen sei.
Mode ein zentrales Thema
Mode und Outfit waren immer zentral für Duran Duran. In den 1990ern arbeiteten sie deshalb mit Vivienne Westwood zusammen und in den 2000ern mit Giorgio Armani. Assoziiert werden die Briten aber immer noch in erster Linie mit der Paradiesvogel-Dekade, den Lidschatten- und Buntleder-dominierten 1980ern. "Ein erstaunliches Jahrzehnt", denkt Keyboarder Nick Rhodes fast sehnsüchtig zurück, "da gab es gleichzeitig eine überbordende Kreativität, genauso war es aber auch noch erlaubt, Spaß zu haben."
Rhythmusbetonter Dancefloor dominiert zwar die neue Platte „Paper Gods“, Duran Duran lassen aber auch die von ihnen stets gepflegte Melancholie nicht zu kurz kommen. In „The Universe Alone“ singen sie von der sterbenden Sonne und dem Ende von allem und jedem. "Ihr 'My Way' sei das", sagte die Band bei der Präsentation selbstironisch.
"Wir waren ahnunglos"
Dass die vier Briten über sich selbst lachen können, wird der Platte angehört. Dass sie dementsprechend unverkrampft mit ihrem eigenen 1980er-Jahre-Erbe umgehen, ist verantwortlich dafür, dass sie auch auf ihrem 14. Album nicht alt klingen. Genauso wenig wie im Interview: "In den 1980ern sind wir ahnungslos gewesen", meint Sänger Simon le Bon am Ende des Gesprächs, "jetzt aber sind wir furchtlos".