US-unterstützte Kämpfer übergeben Waffen an Al-Nusra

Die amerikanischen Steuerzahler haben die Al-Nusra-Front, eine Partnerorganisation der Al-Kaida, mit Waffen und Fahrzeugen versorgt. Denn es ist genau das passiert, was immer befürchtet worden ist: US-Waffen, die eigentlich für Widerstandskämpfer gegen Assad gedacht sind, fallen in die falschen Hände. Aber der Friedensprozess für Syrien soll am Rande der UN-Hauptversammlung zumindest wieder in Schwung gebracht werden.

Ein Hand hält eine Maschienenpistole

APA/EPA/YAHYA ARHAB

Morgenjournal, 26.9.2015

US-Militär: "Besorgniserregend"

Sechs Kleintransporter und Munition haben die vom US-Militär ausgebildeten Rebellen der Al-Nusra-Front übergeben. Das war die Bedingung, sicher durch das von der Terrororganisation kontrollierte Gebiet durchqueren zu können. Zuvor hat sich die Division 30, die von den USA unterstütze Rebellengruppe, ein Feuergefecht mit der Al-Nusra-Front geliefert. Mehrere Kämpfer sind dabei getötet worden. Offenbar um die eigene Haut zu retten, haben sie dann ihr Equipment aufgegeben, um entkommen zu können.

Das US-Militär hat diesen Vorfall bestätigt und spricht von besorgniserregenden Nachrichten. Ein großer Teil der Waffen, die der Islamische Staat und andere Terrororganisationen einsetzen, stammen ursprünglich aus US-Beständen - hauptsächlich aus Gerätschaft der irakischen Armee, die diese bei der Flucht zurückgelassen hat.

USA starten neue diplomatische Initiative

Nicht zuletzt, weil der Krieg gegen das syrische Regime aber auch gegen diverse Rebellengruppen nicht am Boden gewonnen werden kann, hat US-Außenminister John Kerry eine neue Verhandlungsinitiative am Rande der UN-Vollversammlung gestartet. Dazu könnten Russland, die Türkei, Saudi-Arabien und Katar an einem Tisch zusammengebracht werden. Ein erstes Gespräch will Kerry bereits heute mit seinem iranischen Kollegen Mohammad Javad Zarif in New York führen.

Hauptstreitpunkt ist die Frage nach der Zukunft des syrischen Diktators Bashar al-Assad. Die USA wollen weiter seine Ablösung, zeigen sich aber neuerdings flexibel in ihren Vorstellungen, wann das der Fall sein soll. Von den Europäern kommen - unter dem Eindruck der Flüchtlingskrise - zustimmende Signale.