Einigung auf größte Freihandelszone weltweit

Die Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen zwischen den USA und der EU stocken, dafür haben die Vereinigten Staaten jetzt eine Einigung über den Handel mit elf Pazifik-Anrainerstaaten erzielt. Die beteiligten Länder stehen für rund 40 Prozent des gesamten Welthandels und bilden damit die größte Freihandelszone weltweit.

Abendjournal, 5.10.2015

TPP

Die Verhandlungspartner verkündigen die Einigung.

EPA/Erik S. Lesser

Es waren fünf Jahre zähe Verhandlungen, und ein Gesprächsmarathon der Handelsminister der zwölf beteiligten Staaten über das Wochenende, bis US-Handelsminister Michael Froman heute in Atlanta Durchbruch verkünden konnte.

Unter den zwölf Staaten sind neben den USA auch Kanada, Mexiko, Chile, Japan, Australien und Malaysia. China bleibt zumindest vorerst draußen.

Es geht um den Abbau von Zöllen sowie um Mindesstandards bei Arbeitsbedingungen und im Umweltschutz. Es geht um den Abbau von Zöllen und um Mindesstandards bei Arbeitsbedingungen und im Umweltschutz. Am härtesten gerungen wurde zuletzt um Patentrechte für die Pharmaindustrie und um die Öffnung des Milchmarkts. Die USA haben zum Schutz ihrer Autoindustrie vor japanischer Konkurrenz noch Herkunftsregeln für Autoteile in den Vertrag hineinreklamiert.

Das Pazifikhandelsabkommen unterstreicht die von US-Präsident Barack Obama forcierte Ausrichtung nach Asien. Gewerkschaften fürchten allerdings um Arbeitsplätze und Umweltschutzorganisationen warnen vor sinkenden Standards. Für Obama ist das möglicherweise ein Problem, weil damit nicht nur ein Teil der Republikaner im Kongress das Abkommen ablehnt, sondern auch einige Demokraten skeptisch sind. Der Kongress soll in spätestens neunzig Tagen über das Abkommen abstimmen.