Palästina - Israel: Unlösbarer Konflikt

Messerattacken jugendlicher Palästinenser auf israelische Soldaten und auf Zivilpersonen, tote Palästinenser nach der Gegengewalt mit Schusswaffen: die Welle der Attacken zwischen Palästinensern und Israelis hat sich von Jerusalem ausgeweitet auf andere Teile des Landes bis hin zu Raketenbeschuss aus Gaza und Bombardierungen palästinensischer Siedlungen durch das israelische Militär. Der palästinensische Außenminister Riyad Malki macht den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu für die aktuelle Welle der Gewalt verantwortlich.

Morgenjournal, 13.10.2015

Im Konflikt zwischen Israel und Palästina läuten die Alarmglocken: Erst gestern hat ein 18 Jähriger Palästinenser in Jerusalem einen Polizisten mit einem Messer attackiert und ist von ihm erschossen worden. Seit einer Woche ist es bereit der 18 Angriff dieser Art. 4 Israelis und mehr als 20 Palästinenser sind bei dieser neuen Welle der Gewalt getötet worden. Der palästinensische Außenminister Riyad Malki macht für den aktuellen Konflikt die Politik des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu verantwortlich:

„Wir müssen verstehen, warum diese Angriffe stattfinden. Über die Gründe ist sich Benjamin Netanjahu bewusst: er hat selbst gesagt, dass der Auslöser für diese Attacken die Tatsache ist, dass er Juden erlaubt hat auf dem Plateau des Tempelbergs, vor der Al Aksa Moschee zu beten und das ist nach den Vereinbarungen nur Muslimen gestattet. Und nachdem er den Grund kennt könnte er die Situation auch entschärfen.“

Doch von einer Entschärfung ist nichts zu spüren, weder auf israelischer, noch auf palästinensischer Seite: Der Bürgermeister von Jerusalem hat zudem alle Israelis, die eine Waffe besitzen dazu aufgerufen, diese zur Selbstverteidigung bei sich zu tragen. Für den palästinensischen Außenminister Malki wird die Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts immer schwieriger:

„Was Benjamin Netanjahu mit diesen Aktionen tut, ist einen politischen Konflikt, mit einer möglichen politischen Lösung, in einen endlosen Religionskrieg zu verwandeln, aus dem es keinen Ausweg gibt. Wir machen uns sorgen darüber, dass wenn Netanjahu seine Position nicht verändert, dieser Konflikt weiter eskalieren könnte, dann können wir ihn und wir können nicht die Kontrolle darüber behalten.“


Von einer drohenden dritten Intifada - also einem Aufstand der Palästinenser gegen Israel- will Riyad Malki nicht sprechen: doch 60 Prozent der Palästinenser seien unter 30 Jahre alt und unter der Besatzung geboren. Ihnen müsse man trotz der immer wieder kehrenden Gewalt, Hoffnung vermitteln und dabei spiele auch die internationale Gemeinschaft eine wichtige Rolle:

„Wir wollen, dass die internationale Gemeinschaft einschreitet: sie soll den Druck auf den israelischen Ministerpräsidenten erhöhen. Was er tut löst einen Religionskrieg aus, nicht nur zwischen Israel und Palästina, sondern in der gesamten Region.“

Heute wollen die palästinensischen Muslime in Israel Druck auf die Regierung Netanjahu machen: sie haben zu einem Generalstreik aufgerufen.