Job-Gipfel: Lohnnebenkosten senken
Im Bundeskanzleramt ist vor kurzem der Arbeitsmarktgipfel von Regierung und Sozialpartnern zu Ende gegangen. Das Treffen ist vor einem halben Jahr angekündigt und mehrfach verschoben worden. Heute haben Regierungsspitze und Vertreter der Sozialpartner knapp zwei Stunden verhandelt.
8. April 2017, 21:58
Am Ende gab es eine Einigung auf mehrere Punkte, die so die Regierung für mehr Jobs und Wachstum sorgen sollen. Die Lohnnebenkosten sollen schon 2016 gesenkt werden, und 2018 soll eine Art Bonus-Malus-System für die Beschäftigung älterer Arbeitnehmer kommen.

APA/HERBERT PFARRHOFER
Mittagsjournal, 30.10.2015
Aus dem Bundeskanzleramt,
Der Arbeitsmarktgipfel der Regierung und Sozialpartner hat am Freitag wenig Überraschungen gebracht. Die Lohnnebenkosten werden stufenweise um bis zu 1 Mrd. Euro gesenkt, ein Wohnbaupaket soll 30.000 Wohnungen schaffen. Das Bonus-Malus-System für ältere Beschäftigte kommt nun doch, allerdings in einer Light-Version.
Je nach Branche wird eine Quote für ältere Beschäftigte festgelegt. Wer diese Quote nicht erreicht, muss ab dem Jahr 2018 die doppelte Auflösungsabgabe zahlen. Derzeit beträgt diese 118 Euro. Unternehmen, die die Quote erfüllen, bekommen einen Bonus in Form einer weiteren Senkung der FLAF-Beiträge (Familienlastenausgleichsfonds-Beiträge) um 0,1 Prozentpunkte.
Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) lobte die Arbeit der Sozialpartner im Vorfeld des Arbeitsmarktgipfels. "Ich war mir sicher, dass die Sozialpartner, wenn sie gefordert sind, auch Ergebnisse zustande bringen", sagte Faymann bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP). "Es ist eine härtere Zeit und daher sind auch die Verhandlungen härter."
Das Thema Flüchtlinge wurde heute nahezu nicht angesprochen. Es soll bei einem Integrations-Sozialpartnergipfel im Dezember oder Jänner näher behandelt werden.
Mitterlehner zeigte sich mit dem Ergebnis des Arbeitsmarktgipfels zufrieden. "Das ist nicht ein 'Morgen-ist-alles-gut-Paket', sondern ein Tendenzpaket", so Mitterlehner. Es sei aber "nicht jedes Problem am Arbeitsmarkt gelöst".
Das gesamte Paket soll in den nächsten Jahren 9 Mrd. Euro bewegen und 60.000 Jobs bringen, hofft die Regierung. (Text: APA, Red., Audio: ORF)