Job-Gipfel: Gutes Signal

Überraschend hat die Regierung bei ihrem Arbeitsmarktgipfel doch ein Bonus-Malus-System für ältere Arbeitnehmer ab 2018 beschlossen. Das sei ein gutes Signal, sagt Helmut Hofer vom Institut für Höhere Studien. Diese Beobachtung bringe öffentlichen Druck in das Thema. Auch die Lohnnebenkosten-Senkung bewertet er im Ö1 Mittagsjournal positiv.

Mittagsjournal, 30.10.2015

Helmut Hofer im Gespräch mit

Der wirtschaftspolitische Experte des IHS, Helmut Hofer, bewertet das Paket der Regierung zur Stabilisierung des Arbeitsmarktes zwar insgesamt positiv, äußerte sich aber skeptisch bezüglich der vereinbarten Bonus-Malus-Regelung für ältere Beschäftigte. Die Beträge sind gering. Die Wirkung ist da nicht so groß, so Hofer.

Unternehmen, die bei der Beschäftigung Älterer über ihrem Branchenvergleich liegen, bekommen ab Jänner 2018 einen Bonus in Form einer zusätzlichen Senkung der Lohnnebenkosten in Höhe von 0,1 Prozentpunkte des Beitragssatzes zum Familienlastenausgleichsfonds (FLAF). Liegt eine Firma jedoch unter dem Branchenvergleich, so muss sie bei der Kündigung eines älteren Mitarbeiters eine doppelte Auflösungsabgabe von 236 Euro bezahlen. Bisher betrug die Abgabe 118 Euro.

Erfreulich sei die Senkung der Lohnnebenkosten, so Hofer. Damit werde Arbeit steuerlich entlastet. Insgesamt erfülle das Paket die Erwartungen, wenngleich man etwas mehr über Arbeitszeitflexibilisierung hätte reden können, befand Hofer. Regierungen könnten aber nur Rahmenbedingungen liefern, nicht das Arbeitsmarktgeschehen dominieren.