Obama hält Anschlag für möglich

Nach dem Flugzeugabsturz in Ägypten mit 224 Toten am Samstag schließt jetzt auch US-Präsident Obama nicht mehr aus, dass eine Bombe an Bord war. Immer mehr Länder stellen die Reisen auf die Sinai-Halbinsel ein oder erhöhen zumindest die Sicherheitsvorkehrungen.

Morgenjournal, 6.11.2015

Touristen ausgeflogen

Je stärker die Länder von den Folgen des Absturzes betroffen sind desto vorsichtiger sind die Vermutungen über die Unfallursache: Ägypten, dessen Tourismusindustrie massiver Schaden droht will noch keine Gründe nennen, auch ein Sprecher des russischen Präsidenten Putin betont, man solle erst die Ergebnisse der Untersuchungen abwarten. Eine ägyptische Terrorgruppe, die zum sogenannten Islamischen Staat gehört, hatte erklärt dass sie für den Absturz des Airbus mit 224 Toten verantwortlich ist.

Anders in Westeuropa und den USA: Auch US-Präsident Obama weist in einem Radiointerview auf die laufenden Ermittlungen hin, ergänzt dann aber: es bestehe zumindest die Möglichkeit, dass eine Bombe an Bord war, die USA würden das sehr ernst nehmen. Als erste Maßnahmen haben die US-Flugsicherheitsbehörden ausländische Flughäfen, von denen Flüge in die USA starten aufgefordert die Sicherheitsmaßnahme zu erhöhen. Auch der britische Premier David Cameron hat gestern nach einem Besuch des ägyptischen Präsidenten Abdul-Fattah al Sisi erklärt, die Hinweise auf eine Bombe würden sich immer weiter verdichten.

Großbritannien wird heute damit beginnen seine etwa 20.000 Touristen von der Sinai-Halbinsel auszufliegen, nachdem die regulären Flüge dorthin eingestellt worden sind. Bei den Flügen gelten erhöhte Sicherheitsvorkehrungen, es darf zum Beispiel nur Handgepäck mitgenommen werden. Mehrere Länder, etwa Irland, Deutschland und die Niederlande haben nach dem Absturz des Airbus am vergangenen Samstag ihre Flüge auf die Sinai-Halbinsel eingestellt.