Türkei schießt russischen Jet ab

Die türkische Luftwaffe hat am Dienstag ein russisches Kampfflugzeug an der syrischen Grenze abgeschossen. Während Ankara von einer Verletzung des türkischen Luftraumes spricht, weist Moskau dies zurück. Einer der Piloten des russischen Kampfjets dürfte dabei gestorben sein, nach dem zweiten Piloten wird gesucht. Vertreter der NATO-Staaten kommen als Reaktion auf den Abschuss zu einer Sondersitzung zusammen.

Abstürzendes Flugzeug

Das Videostandbild zeigt das russische Kriegsflugzeug brennend, kurz bevor es in der türkischen Provinz Hatay aufschlug.

Haberturk TV via AP

Mittagsjournal, 24.11.2015

Aus Istanbul,

Die türkische Luftwaffe hat am Dienstag ein russisches Kampfflugzeug an der syrischen Grenze abgeschossen. Zwischen den Regierungen in Ankara und Moskau gibt es nun Differenzen, ob der Luftraum der Türkei verletzt wurde oder nicht. Die türkische Regierung will die NATO, die UNO und andere Staaten einschalten.

Zu dem Vorfall kam es Dienstag früh an der Grenze Syriens zur Türkei nahe der Mittelmeerküste. Nach türkischen Angaben wurde das Kampfflugzeug vom Typ SU-24 zehn Mal binnen fünf Minuten gewarnt, dass es in fremden Luftraum eingedrungen sei. Daraufhin habe man eigene F-16-Jets geschickt und die Maschine abgeschossen.

Das russische Verteidigungsministerium erklärte laut den Nachrichtenagenturen Ria und Interfax am Dienstag, die Maschine habe den türkischen Luftraum nicht verletzt und sei über Syrien getroffen worden. Es habe offenbar Beschuss vom Boden gegeben, meldete Interfax.

Auf Videomaterial von dem Abschuss, dass türkische Medien zeigten, ist zu sehen, dass sich die beiden Piloten per Schleudersitz aus der Maschine retten konnten. Die Reste des Flugzeuges gingen in einer als "Turkmenischer Berg" bekannten Region in Nordsyrien an der Grenze nieder. Dort kämpften Regierungstruppen zuletzt gegen Rebellen. (Text: APA, Red.)