Russland erhöht den Druck auf die Türkei

Zwischen der Türkei und Russland sind die Gemüter weiter erhitzt. Statt sich auf den Kampf gegen den Islamischen Staat zu konzentrieren machen sich die beiden Länder gegenseitig Vorwürfe mit den Terroristen zusammenzuarbeiten. Nach dem Abschuss des russischen Jets durch die Türkei werden auch immer mehr Vergeltungsmaßnahmen durch Russland beschlossen.

Wladimir Putin vor türkischer Flagge

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Morgenjournal, 28.11.2015

Krieg der Worte

Wenn es um den Krieg der Worte geht dann rüsten beide Seiten gerade gehörig auf. Russland wird ab dem 1. Jänner wieder die Visumspflicht für türkische Staatsbürger einführen. Und türkische Agrarprodukte scheinen plötzlich voll mit Schädlingen zu sein, wenn es nach der russischen Lebensmittelbehörde geht.

Vitaly Kulakov von der staatlichen Quarantänebehörde: Es sind in diesem Jahr schon 1,5 Millionen Blumen aus türkischen Lieferungen gefunden worden die Schädlinge tragen. Auch 2000 Tonnen an Lebensmittel sind von Parasiten befallen gewesen. Das konnten wir hier feststellen.

Und da hier nun Gefahr im Verzug sei müsse man die Lieferungen aus der Türkei stark einschränken. Heute soll von der russischen Regierung eine Liste von Vergeltungsmaßnahmen gegen die Türkei veröffentlicht werden. Außerdem werde man eine Entschädigung fordern, heißt es.

Der türkische Präsident Recep Erdogan versucht dem Vernehmen nach ein Treffen mit Russlands Präsidenten Putin zu organisieren - dieser will aber angeblich nicht.

Und so wettert Erdogan bei einer Veranstaltung gegen Russland: Russland würde dem IS Öl abkaufen und überhaupt mit Terroristen Geschäfte machen. Und überhaupt würden sie mit dem Feuer spielen.

Doch auch die tatsächliche Aufrüstung geht weiter. Russland hat eine Fregatte näher an die Syrische Küste gebracht um von dort aus Flugabwehrraketen starten zu können. Auch der Luftwaffenstützpunkt in Latakia ist weiter ausgebaut worden. Und es gehen wieder Gerüchte um, dass Russland sehr wohl Bodentruppen im Einsatz hätte.