GB: Abstimmung über Syrien-Einsatz

Es könnte jetzt noch enger werden im Luftraum über Syrien. In Großbritannien sieht es ganz danach aus, als würde Premier David Cameron die von ihm gewünschte Ermächtigung für die Beteiligung am Kampfeinsatz in Syrien morgen vom Parlament bekommen - oder die Ausweitung der Irak-Mission wie er es nennt. Labour-Chef Jeremy Corbyn hat das Thema für seine Abgeordneten freigegeben.

Mittagsjournal, 1.12.2015

Aus London,

Die Szenen vor der Downing Street hier in London erinnern an 2003 als Tony Blair britische Soldaten in den Irak einmarschieren ließ. Dieses Mal steht auf den Plakaten der Demonstranten „Bombardiert nicht Syrien“.. Die USA und Russland sind schon dort und IS ist immer noch stark, diese Offensiven bringen nichts, sagen Aktivisten

Der erklärte Pazifist und Labour Oppositionschef Jeremy Corbyn ist unter heftigen Beschuss in seiner eigenen Partei gekommen, weil er David Camerons Syrien Plan ablehnt. Er sagt der Premierminister habe keinen Plan B, es werde keine britischen Bodentruppen geben stattdessen müsse man sich auf Rebellen verlassen die hunderte Meilen weit weg seien und gegen Assad kämpfen.

Corbyn musste nach tagelangen Auseinandersetzungen nachgeben und den Klubzwang aufheben, an die 100 Labour Abgeordnete werden damit für Luftangriffe stimmen. David Cameron ist überzeugt, er hat er jetzt eine Mehrheit um britische Bombardements gegen IS im Irak auf Syrien auszuweiten. Die Unterstützung im Parlament wachse, der Aufforderung unserer Verbündeten nachzukommen in Syrien gegen IS zu kämpfen, sagt der Premierminister. Er betont, die militärische Offensive sei nur ein Teil eines politischen, diplomatischen und humanitären Plans, den Krieg in Syrien zu beenden und eine neue Regierung zu etablieren. Zuerst müsse aber IS besiegt werden. Auch dieser Satz klingt den Briten vertraut, Tony Blair sagte damals Saddam Hussein müsse zuerst gestürzt werden.