Roman von Adam Soboczynski
Fabelhafte Eigenschaften
Von Männern und Frauen zwischen Selbstfindung und Verunsicherung, von Liebessehnsucht und dem Wunsch nach Anerkennung, von vermeintlich typischen Paar- und Beziehungsproblemen erzählt Adam Soboczynski in seinem neuen Roman.
8. April 2017, 21:58
Ein Werk mit unterhaltsam-boulevardesken Zügen, das danach fragt, wie Liebe heute aussieht, und was den Vertretern Soboczynskis Generation bei der Suche nach ihrem Glück im Wege steht. Um dies zu veranschaulichen lässt der Autor, ein illustres Personal aufmarschieren.
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Adam Soboczynski, "Fabelhafte Eigenschaften", Roman, Klett Cotta Verlag
Adam Soboczynski ist gebürtiger Pole. Als Kind kam er 1981 mit seinen Eltern nach Deutschland, er studierte Germanistik, promovierte über Heinrich von Kleist und schrieb auch ein paar Bücher über diesen, der wie kein anderer deutscher Dichter des 19. Jahrhunderts die Sprachlosigkeit zum Thema gemacht hat, das Verschlagen der Rede, das Verstummen im Moment des Staunens. Soboczynski schreibt auch Romane, in denen allerdings viel gesprochen wird, in denen die Sprache die innere Leere einhüllt. 2010 erschien "Glänzende Zeiten", der neue heißt "Fabelhafte Eigenschaften".
Der salopp erzählte, um pointierte, süffisante und ironisch gewundene Formulierungen nie verlegener Roman beginnt mit dem Maler Hans Weinling und dessen Begegnung mit Julia, einer forschen und selbstbewussten Frau aus besserem Haus. Bei einer Ausstellungseröffnung trifft diese den Maler und beschließt ihn zu verführen. Sebastian, Julias von Eifersucht gequälter Ex-Freund, sucht derweil Abwechslung in Paris, wo er über Charlotte stolpert; später dringt er in die Wohnung des Malers ein. Der überrascht den ungebetenen Gast und schlägt ihm eine Flasche über den Kopf. Dieses Ereignis wirft Weinling aus der Bahn: Er gerät in eine schwere Sinn- und Schaffenskrise.