Roman von J. J. Abrams und Doug Dorst
S. - Das Schiff des Theseus
"Star Wars"-Regisseur J.J. Abrams hat gemeinsam mit dem Autor Doug Dorst ein Vorzeigestück experimenteller Literatur vorgelegt, wie man es ähnlich zuletzt etwa beim US-amerikanischen Autor Mark. Z. Danielewski im Buch "House of Leaves" gesehen hat. Britta Bürger und Anne-Dore Krohn im Gespräch über "S. - Das Schiff des Theseus".
8. April 2017, 21:58
"Eine Art bibliophiler Wunderkammer (…) dieses Buch feiert das Medium Buch mit allen analogen und haptischen Ebenen, die dazukommen können"
Anne-Dore Krohn
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J.J. Abrams, Doug Dorst, "S - Das Schiff des Theseus", aus dem amerikanischen Englisch von Tobias Schettler und Bert Schröder, Kiepenheuer & Witsch Verlag
Originaltitel: "S."
2013 war J.J. Abrams Kopf eines ziemlich verrückten Buchprojekts, das er gemeinsam mit dem Autor Doug Dorst umgesetzt hat: "S - Das Schiff des Theseus". Darin sind die nichtlineare Form, das Erzählen mittels parallel laufender Texte und das Spiel mit unterschiedlichen Perspektiven die prägenden Elemente. Eine Idee, die nicht neu ist, hat das Prinzip der kommentierten Literatur doch große Tradition - man denke an Vladimir Nabokovs Roman "Pale Fire", in dem dieses Prinzip in Perfektion betrieben wird.
"Bitte lesen und liegen lassen"
Die Anregung zum Roman kam Abrams, als er am Flughafen wartend ein Buch fand, in das jemand geschrieben hatte, man solle es bitte lesen und dann wieder für jemand anderen liegen lassen. Zusammen mit Doug Dorst arbeitete er also ein Konzept für ein Buch aus, dessen Geschichte sich mit den hineingekritzelten Anmerkungen seiner früheren Leser verschränken sollte.
In den USA ist "S" bereits vor zwei Jahren erschienen, für den deutschen Markt mussten nicht nur die Texte übersetzt, sondern das Buch, das mit handschriftlichen Einlegern und Kommentaren versehen ist, aufwendig neu gestaltet werden.