IS von Geldquellen trennen

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen will heute einen Weg finden, dem Terrorismus den Geldhahn zuzudrehen. Hunderte Millionen Dollar hat der IS erbeutet und ist auch mit Öl-Geschäften erfolgreich. Was kann man dagegen tun? Wie die Finanzströme von Terroristen und Despoten stoppen?

Morgenjournal, 17.12.2015

Nicht nur mit Bomben und Raketen kann man Terroristen bekämpfen. Mindestens genauso effektiv ist es sie von ihren Finanzen abzuschneiden. Nur da stehen wir uns selbst im Weg sagt Danien Thelesklaf, der Chef der der Financial Intelligence Unit in Liechtenstein. Das ist die zentrale Behörde zur Beschaffung von Informationen zu Geldwäsche, organisierter Kriminalität und Terrorismusfinanzierung.
In Sekundenschnelle könne das Geld verschoben werden, die Ermittlungen dauern aber Monate und Jahre, das könne so nicht weiter gehen.

Es muss viel mehr über den eigenen Tellerrand hinaus gedacht werden. Während sich Terroristen und ihr Geld frei bewegen können, heißt es für die Ermittler an den Landesgrenzen oft Stopp. Die Bereitschaft mit den Ermittlern zusammen zu arbeiten sei bei den Banken und Vermögensverwaltungen durchaus da. Niemand möchte sich mit Terrorgeld die Hände schmutzig machen. Oft gehen Terror und Korruption Hand in Hand. Und da wird es dann schon wieder schwieriger. Denn Geld von korrupten Regimen ist mitunter schon nicht mehr so geächtet.

Die Terroristen haben sich jedenfalls auch im Finanzsektor professionalisiert, so Daniel Tehlesklaf, siehe Al Kaida und die Professionalität des IS. Also was konkret fordert der Chef der Liechtensteinischen Ermittler jetzt von der Politik? Gemeinsame Ermittlungsgruppen in Europa und mehr Befugnisse der Politik für die Behörden.

Denn die nächste Herausforderung steht schon vor der Tür. Virtuelle Währungen wie Bitcoin oder auch die Schattenbanken, die dank Internet agieren können. Es sei jedenfalls ein gutes Zeichen, dass sich erstmals die Finanzminister der Sicherheitsratsmitglieder treffen.