Irmgard Griss tritt an
Irmgard Griss wird bei der Bundespräsidentschaftswahl Ende April 2016 antreten, das wird sie heute bei einer Pressekonferenz offiziell machen, aber schon gestern Abend hat sie es via Facebook und in einem Internet-Video auf Youtube angekündigt. Die einstige Chefin der Hypo-Untersuchungskommission und Ex-Präsidentin des Obersten Gerichtshofs ist damit die Erste, die fix ins Rennen geht - und zwar als unabhängige Kandidatin der Zivilgesellschaft, wie sie betont.
27. April 2017, 15:40
APA/HELMUT FOHRINGER
Morgenjournal, 18.12.2015
Irmgard Griss macht als Erste ernst. Ihre Kandidatur gibt sie in einem Internet-Video auf Youtube bekannt. Mit direkten Worten ans Wahlvolk und ersten Vorstellungen. Sie spricht von einem Beitrag für eine offene Gesellschaft, in der man sich miteinander dafür einsetzt, dass Solidarität und Eigenverantwortung das Leben bestimmen. Und das wolle sie als unabhängige Präsidentin erreichen, betont die frühere Vorsitzende der Hypo-Untersuchungskommission und Ex-Präsidentin des Obersten Gerichtshofes.
Über ihre Chancen bei der Wahl im April sagt Griss selbst: sie wisse, dass sie eine Außenseiterin sei und das sei für alle mit Politik Befassten gewöhnungsbedürftig.
Finanzielle Unterstützung durch Parteien lehnt Griss ab, sie setzt auf Spenden aus der Bevölkerung. Ideelle Unterstützung durch Parteien sei aber willkommen.
Die gibt es jetzt durch die Neos: Auf einen eigenen Kandidaten verzichten sie, Griss wollen sie etwa mit Unterstützungserklärungen stärken. Parteichef Matthias Strolz sagt nach der Vorstandssitzung der Neos am Abend: es sei eine Bereicherung wenn das Amt von einer Person besetzt wäre, die nicht aus dem verkrusteten Machtapparat komme. Eine Wahlempfehlung durch die Neos werde es aber nicht geben, man wolle die Bürger nicht bevormunden.
Die anderen Parteien halten sich noch bedeckt, ob und mit wem sie antreten. Als wahrscheinlicher SPÖ-Kandidat gilt Minister Rudolf Hundstorfer, bei der ÖVP ist es Landeshauptmann Erwin Pröll. Bei den Grünen soll sich Alexander van der Bellen noch zieren. Und auch die Freiheitlichen äußern sich bisher nicht - nur eine Unterstützung für Griss, die kurz Thema war, scheint inzwischen vom Tisch zu sein.