Ö1 gehört gehört

Ingrid Ulbing

Aufs Ö1 Programm bereite ich mich akribisch vor: Jeden Monat schnappe ich mir das gehört und schau im Programmteil alle Sendungen des jeweiligen Monats durch. Es gibt zwei Kategorien, ein "H"für Hören und ein "DL"für Download, so ich schon von vornherein weiß, dass ich die Sendung nicht live hören kann. Meine Sammlung umfasst mittlerweile bereits um die 800 Sendungen, die ich nach inhaltlichen Gesichtspunkten archiviere. Einmal wollte ich eine Excel-Tabelle anlegen und sämtliche Downloads darin auflisten. Während der Arbeit daran ist das Programm ab- und die Tabelle weggestürzt -damit war das Thema für mich dann auch wieder erledigt.

Ingrid Ulbing

Ingrid Ulbing, Produktionskoordinatorin beim Film

LUKAS BECK

Neben "Ambiente" und "Radiokolleg" mag ich vor allem auch die "Hörbilder" und die "Menschenbilder". Da lasse ich mich auch gerne mal vom Thema bzw. der Person überraschen. Einmal war ein Maler aus Venedig, von dem ich zuvor noch nichts gehört hatte, in den "Menschenbildern"; das hab ich mir dann angehört und es war sehr interessant. Generell hör ich lieber die Wortsendungen. Womit ich nicht so richtig warm werde, ist alles Moderne mit Zwölftonmusik - das macht mich die meiste Zeit unrund. Außergewöhnlich toll bei Ö1 finde ich die entspannende Abwesenheit von Werbung. Das macht Ö1 für mich zu einer Insel, wo man sich wohlfühlen kann. Ö1 ist so ein wichtiger Gegenpol zu diesem ganzen peitschenden Werbe- und Medienwahnsinn.

Ö1 ist für mich ein Zufluchtsort geworden, der reflektiert. Viele kluge Menschen sprechen dort aus, was ich denke. Das gibt mir geistigen Rückhalt.

Beim Radiohören brauche ich Ruhe und meine Konzentration - da möchte ich auch nicht gestört werden. Da kann mir, wenn ich beim Zuhören angesprochen werde, schon mal ein verständnisloses "Du siehst ja, dass ich höre!"über die Lippen kommen.

Manchmal inspirieren mich Sendungen bei Ö1 dazu, Dinge zu tun, die ich sonst nicht tun würde. Vor ein paar Monaten war eine Sendung über Erwin Wagenhofer, in der er darüber sprach, Österreich u.U. zu verlassen. Nach der Sendung musste ich ihm ein "Bitte bleiben Sie!" schreiben. Es können doch nicht alle Guten gehen.

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Lukas Beck

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