Ö1 gehört gehört

Barbara Kiesl

Zum ersten Mal konzentriert wahrgenommen hab ich Ö1 vor ziemlich genau zehn Jahren. Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, aber ich glaube, über die Opernübertragungen bin ich da reingekippt. Seither höre ich leidenschaftlich Radio, wobei Radio und Ö1 bei mir das gleiche meinen.

Barbara Kiesl

Barbara Kiesl, Freiberufliche Mitarbeiterin u.a. bei VinziRast

Lukas Beck

Mein Hörverhalten hat sich in den vergangenen Jahren gewandelt: Früher motivierte mich meistens die Musik zum Radiohören, mittlerweile sind mir aber die Sprachsendungen wichtiger geworden. Allen voran das "Radiokolleg" und Literaturfeatures à la "Tonspuren". Ein paar Wissenschaftssendungen zum Lichtschwerpunkt hab ich in letzter Zeit mit großem Interesse verfolgt.

Prinzipiell bin ich eine ausgesprochen systematische Ö1 Hörerin. Mein Hörverhalten orientiert sich dabei weniger an den Sendungen selbst als vielmehr am jeweiligen Thema. Apropos Thema, bei meinen Freunden ist Ö1 keines. Wenn ich sie wieder mal mit ein paar meiner Radioeindrücke bemüßige, bekomme ich nur ein "Du mit deinem Ö1!" zu hören.

Da ich viel allein bin, geben mir Diskussionssendungen wie "Von Tag zu Tag" das Gefühl, etwas mehr mit der Welt verbunden zu sein.

Wobei ich schon zugeben muss, dass mein Hörverhalten schon sehr ausgiebig ausfallen kann. Dabei beraube ich mich oft selber der gewonnenen Eindrücke, weil es zu viel Information ist. Nebenbei kann ich Ö1 nicht hören, weder Musik- noch Wortsendungen. Das geht irgendwie nicht zusammen. Auf der anderen Seite schaffe ich es auch nicht, nicht Ö1 zu hören. Trotzdem, hin und wieder tut eine Pause ganz gut…

Manchmal muss ich bedrückt feststellen, dass ich schon zu lange keiner LP gelauscht, ein Buch gelesen oder einfach mal die Stille genossen habe, weil eben so viele interessante Sendungen auf Ö1 nicht versäumt werden wollen. Da gilt es einfach, für mich das rechte Maß zu finden -das kann mir Ö1 natürlich nicht abnehmen.

Obwohl die Journale für mich sakrosankt sind, kann ich das "Frühjournal" um 6 Uhr nur selten ertragen. Es ist mir manchmal einfach noch zu früh, um mit der Welt konfrontiert zu werden.

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Lukas Beck

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