VW-Dieselautos werden umgebaut

Der Volkswagen-Konzern hat damit begonnen, Diesel-Autos umzubauen. In Österreich sind es 380.000, die derzeit viel mehr Dreck in die Luft blasen als sie sollten. Die Lösung, die VW den Kunden anbietet, ist verblüffend einfach: Ein Computer-Programm wird neu aufgespielt. Manche Modelle bekommen noch dazu einen Plastik-Teil eingebaut. Als erstes nimmt sich VW das Modell Amarok vor.

Morgenjournal, 12.02.2016

Update der Motor-Software

Das Autohaus Porsche Wien Nord im 21. Bezirk: Herr Robert Hojka ist hier seit Jahrzehnten Kunde. Nachdem er vom Unternehmen über die notwendige Umrüstung an seinem Amarok informiert wurde, hat er sich einen Termin ausgemacht. Kurz darauf fährt Herr Hojka mit dem Auto in die Servicehalle. Der zuständige Techniker erklärt ihm, was gemacht wird. Es handelt sich um ein Update der Motor-Software - so wie auch beispielsweise beim Smartphone das Betriebssystem aktualisiert wird: "Sie bekommen eine aktuelle Motor-Software. Das hat keine Auswirkung auf die Leistung." Bei einem Kaffee wartet Herr Hojka dann auf sein Auto.

Trotz Skandal mit VW zufrieden

Dass er von VW in die Werkstatt zitiert wurde, stört ihn nicht. Auf die Frage, ob er überlegt habe, auf eine andere Automarke oder einen Benziner umzusteigen, nachdem er von den VW-Diesel-Abgas-Manipulationen erfahren hat, sagt Herr Hojka: "Nein auf keinen Fall, weil der Diesel für mich noch immer der ökoligischste ist von Kraft und Drehmoment her. Ich bin schon 30 Jahre Kunde bei der Firma Porsche und bin zufrieden mit den VW-Fahrzeugen."

Logistische Herausforderung

Nach 35 Minuten ist der VW-Amarok fertig. Der Techniker überprüft noch, ob die Software-Modifikation erfolgreich war, dann tritt Herr Hojka die Heimfahrt an.

Für die Werkstätten ist die Rückrufaktion ein logistischer Aufwand. Allein hier im Autohaus Porsche Wien Nord müssen 4000 PKW modifiziert werden. Serviceleiter Johannes Hack: "Für die Logistik ist das eine kleine Herausforderung, der wir uns stellen und es auch schaffen werden. Die Techniker sind geschult worden, ebenso die Servicemitarbeiter, um die Aktion so schnell wie möglich für den Kunden abwickeln zu können."

Zeitplan der Umrüstung

Das Modell Amarok ist das erste, das umgerüstet wird. Richard Mieling, Sprecher des VW-Generalimporteurs Porsche Holding: "Der nächste wird der VW-Passat sein. Wir glauben, dass das ab Anfang März starten wird. Es werden dann auch Modelle von Audi Zug um Zug kommen. Das wird das nächste halbe Jahr ausschließlich die 2-Liter-Motoren betreffen." Danach folgen die 1,2-Liter-Modelle, auch dort geht es lediglich um ein Software-Update. Im letzten Jahresdrittel werden die 1,6-Liter-Modelle umgerüstet, dort wird darüber hinaus noch ein zusätzliches Bauteil in den Motor eingefügt. Änderungen an Leistung und Verbrauch seien nicht zu erwarten, so Mieling.