Flüchtlingskrise bleibt akut

Die Flüchtlingsfrage stürzt die EU insgesamt in eine Krise. Jedes Land versucht sich am Nächsthinteren schadlos zu halten um innenpolitisch zu punkten. Die Hotspots in Griechenland zur lange geforderten Sicherung der EU-Außengrenzen jedenfalls funktionieren mittlerweile. Die große Zahl der illegalen Grenzübertritte gibt es aber in der Ägais. Menschen, die in Seenot sind, ist internationalem Recht zufolge zu helfen. Das Problem bleibt damit weiter akut und wird auch den bevorstehenden EU-Gipfel in Brüssel beschäftigen.

Mittagsjournal, 17.2.2016

Eine Analyse aus Athen,

Dem Grexit ist Griechenland entgangen,
droht jetzt die Verbannung aus dem Schengen-Raum? Bleiben die Griechen auf dem Flüchtlingsproblem sitzen? Die EU-Partner, die das Ende der Willkommenskultur für Flüchtlinge propagieren und zu denen zählt auch immer mehr Österreich, aber auch Deutschland, das daran festhalten will, machen schon seit Wochen Druck auf Athen, die Außengrenze der Union besser zu sichern. Griechenland müsse gezwungen werden, seine höchst komfortable Lage aufzugeben, die Flüchtlinge einfach Richtung Mitteleuropa weiterzuschicken - formuliert Österreichs Außenminister Sebastian Kurz.

Der griechische Regierungschef Alexis Tsipras wird sich morgen beim Treffen mit seinen 27 Kollegen in Brüssel wieder einiges anhören müssen. Die sogenannten Hotspots, die Registrierungszentren, laufen jedenfalls jetzt langsam an, vier von fünf sind einsatzbereit. Die private Hilfe in Griechenland ist ungebrochen.