Roman von Jackie Thomae

Momente der Klarheit

Die deutsche Autorin erzählt in "Momente der Klarheit" von Paaren, die das Beste hinter sich zu haben scheinen. Was in Schnitzlers "Reigen" der Dichter, das Stubenmädchen oder das süße Mädel waren, sind bei Jackie Thomae der exaltierte Filmregisseur, die überspannte Künstlerin oder der loyale Produzent: meistens Menschen um die vierzig aus der sogenannten kreativen Szene von Berlin.

"Ein schöner, sehr witziger und manchmal auch leise trauriger Debütroman"

Engelhardt verlässt Susanne, Hendrik trennt sich von Ariane, Lydia lebt mit Reza zusammen, ist aber auf Viktor scharf, der mit Natalie verhei-ratet ist, Iris gibt Clemens den Laufpass, der es daraufhin mit Maren versucht und später mit Isabel, einer "Ex" von Engelhardt, Phileas will sich von Rupert befreien und Vesna möchte Johannes loswerden, Bender schließlich verabschiedet Doro.

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Jackie Thomae, "Momente der Klarheit", Roman, Hanser Berlin

Jackie Thomaes Roman, der einen Zeitraum von etwa zwei Jahren umfasst, liefert Momentaufnahmen, sie zeigen die Sprachlosigkeit, die Ernüchterung, die Reizbarkeiten in Beziehungen, das Auseinandergehen, den Trennungsschmerz, das Neuverlieben. Sie zeigen aber nicht, ob diesen "Momenten der Klarheit", der Einsicht in die Notwendigkeit einer Trennung, tatsächlich ein besserer, ein glücklicherer Neuanfang folgt oder ob nicht auch die neuen Lieben rasch wieder in alten Routinen erstarren. Thomaes Thema ist die Diagnose, und die gelingt ihr scharf und präzise.