FIFA wählt neuen Präsidenten

Gewählt wird heute beim Weltfußballverband FIFA. Es geht nicht nur um einen neuen Präsidenten, sondern auch um die Reform des zuletzt von Korruptionsvorwürfen erschütterten Verbandes. Führende Funktionäre waren verhaftet worden, nach 17 Jahre an der Spitze der FIFA gelangte auch Sepp Blatter ins Visier der Ermittler, ebenso der Präsident des Europäischen Verbandes, Uefa, Michel Platini. Er wollte FIFA-Präsident werden. Jetzt stellen sich 5 Kandidaten der Wahl.

Eine Anzeigentafel auf der der FIFA Congress 2016 angekündigt wird

APA/AFP/FABRICE COFFRINI

Morgenjournal, 26.2.2016

Aus der Schweiz,

Fußballspiele haben schon Kriege ausgelöst - 1969 haben Honduras und El Salvador die Weltmeisterschaftsqualifikation auf dem Schlachtfeld weitergeführt. Damals war noch ein britischer SIR Präsident des Weltfußballverbands. In Verruf wegen Korruption ist die FIFA dann unter dem Brasilianer Havelange geraten, dem Vorgänger von Sepp Blatter. Und den hat es voll erwischt: Blatter und Platini sind gesperrt für sämtliche Tätigkeiten, die mit dem Fußball verknüpft sind. Nach Blatters 17-jähriger Amtszeit sucht die FIFA heute unter fünf Kandidaten einen Nachfolger, der dem Weltfußball wieder ein sauberes Image verpassen kann. Das aber wird schwierig, denn die Interessen der Weltpolitik und der Vorwurf, für Menschenrechtsverletzungen mit verantwortlich zu sein, belastet auch die Kandidatenliste.

Als Favorit gilt Scheich Salman bin Ibrahim al Chalifa aus Bahrain, sein schärfster Rivale dürfte UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino (CH) sein. Den übrigen Kandidaten Prinz Ali bin al-Hussein (Jordanien), Jerome Champagne (F) und Tokyo Sexwale (Südafrika) werden keine realistischen Chancen eingeräumt. Außerdem kommt es im Rahmen des FIFA-Kongresses auch zu einer Abstimmung über das Reformpaket. Dafür ist eine Drei-Viertel-Mehrheit erforderlich.