Oscar für "Spotlight" - ein mutiges Statement
Zu den erwarteten Auszeichnungen in den Hauptkategorien ist es bei der 88.Oscar-Verleihung in Los Angeles gekommen. Als bester Hauptdarsteller wurde Leonardo di Caprio für seine Rolle im Rache-Thriller "The Revenant" geehrt, Regisseur Alejandro Injarritu erhielt den Oscar für die beste Regie. Beste Hauptdarstellerin wurde Brie Larson für ihre Rolle in "Room". Als bester Film wurde das Missbrauchs-Drama "Spotlight" ausgezeichnet - eine Analyse.
8. April 2017, 21:58

Steve Golin, Blye Pagon Faust, Nicole Rocklin und Michael Sugar freuen sich über den Oscar für den Besten Film.
APA/AFP/ROBYN BECK
Morgenjournal, 29.2.2016
Eine Analyse von Ö1-Filmexperten
Wolfgang Popp unterstreicht im Gespräch mit Andrea Maiwald, dass "Spotlight" nicht nur als bester Film prämiert wurde, sondern auch den Preis für das beste Originaldrehbuch erhalten hat. Das sei ein Beleg dafür, dass die Academy nicht nur das Thema - sexuellen Missbrauch durch katholische Priester in den USA - sondern auch die Art der Umsetzung gewürdigt hat.
Die Auszeichnung für Leonardo DiCaprios brachiales Körperkino in "The Revenant" geht für Wolfgang Popp einerseits völlig in Ordnung, andererseits, habe noch kaum jemand einen Hauptdarsteller-Oscar für so wenige Dialogzeilen erhalten. Besondere Beachtung verdiene aber auch der dritte Kamera-Oscar für Emmanuel Lubezki in Folge. Sein Preis unterstreiche die Bedeutung der Kameraführung in diesem epochalen Bilderdrama.
Brie Larsen wurde für ihre Rolle im Missbrauchsdrama "Room" als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet. Für das Independent-Multitalent, das auch Regie führt und Musik macht, könnte der Preis ein echter Karrieremotor werden.
Der Preisregen in Kategorien wie Sounddesign für "Mad Max" würdige die Fähigkeit im Kino völlig neue Welten entstehen zu lassen.