Oscar-Sieger: "Spotlight" und DiCaprio

Die Oscar-Nacht ist zu Ende - nach langem Warten war es nun für Leonardo DiCaprio endlich soweit: Nach sechs Nominierungen bekommt er seinen Oscar als bester Hauptdarsteller im Film "The Revenant". Das Drama um Missbrauch in der Katholischen Kirche "Spotlight" hat den Oscar für den besten Film des Jahres gewonnen. Leer ausgegangen ist der deutsche Jungregisseur und Wahlwiener Patrick Vollrath.

Leonardo DiCaprio und Alejandro Inarritu

Zwei von drei Oscars für "The Revenant" - Leonardo DiCaprio und Regisseur Alejandro Inarritu.

APA/AFP

Morgenjournal, 29.2.2016

Aus Los Angeles,

The Oscar goes to … Leonardo DiCaprio. Er hat es geschafft. Die sechste Nominierung seiner Karriere hat ihm als rächender Pelztierjäger im "Revenant", dem Rückkehrer, die Trophäe als bester Schauspieler eingebracht. Ein Produkt unermüdlicher Anstrengung aller sei der Film gewesen, sagt DiCaprio, der im Film im kalten Wasser ausharren und sogar rohe Bisonleber essen musste. Der zwölfmal nominierte "Revenant" bekommt insgesamt drei Oscars, darunter den für die beste Regie für Alejandro Gonzáles Innárritu.

Bester Film ist allerdings ein anderer. Das Drama um die Aufdeckung des Kindermissbrauchsskandals in der katholischen Kirche in Boston hat den Hauptpreis gewonnen. Ein Film, der den Überlebenden eine Stimme gebe, die bis in den Vatikan gehört werden müsse, sagt Regisseur Tom McCarty, der den Papst aufruft, endlich die Kinder zu beschützen.

Die meisten Oscars hat das Endzeit-Action-Spektakel "Mad Max: Fury Road" abgeräumt. Sechs Preise hat es bekommen, darunter bester Schnitt und bester Soundmix.

Als beste Schauspielerin wurde Brie Larson im Entführungsdrama "Room" ausgezeichnet. Beste Nebendarstellerin wurde die 27-jährige Alicia Vikander für ihre Rolle der Gerda Wegener im Transsexuellen-Drama "The Danish Girl". Bester Nebendarsteller wurde der Brite Mark Rylance als russischer Spion im 50er-Jahre-Agentenfilm von Steven Spielberg "Bridge of Spies"

Sie alle haben sich gegen harte Konkurrenz durchgesetzt, Konkurrenz allerdings nur von Weißen. Dass die Academy schon zum zweiten Mal hintereinander keine schwarzen Schauspieler nominiert hat, hat schon im Vorfeld für Aufregung gesorgt, mit zahlreichen Boykotts der Veranstaltung.

Das Thema zieht auch der Präsentator, der schwarze Comedian Chris Rock, als roten Faden durch den Abend. Die Oscar-Verleihung sei ein Weiße-Leute-Bewerb, so Rock, bei dem aber zumindest er gerade deshalb einen Job bekommen habe.

Für die beste Filmmusik wurde ein Altmeister ausgezeichnet. Der 87-jährige Ennio Morricone hat die Musik zum Western "The Hateful Eight" komponiert. So wie Leonardo DiCaprio musste auch er sechsmal nominiert werden, ehe er den begehrten Oscar überreicht bekam.

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