Reaktor schauen
Ein Besuch im AKW Zwentendorf mit Winfried Schneider.
8. April 2017, 21:58

Messinstrumente anno 1978 im Steuerstabantriebsraum
ORF/WINFRIED SCHNEIDER
Vor 30 Jahren, am 26. April 1986, ereignete sich die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl. Vor fünf Jahren begann am 11. März 2011 die verheerende Serie von Unfällen und Störfällen im japanischen Kernkraftwerk Fukushima Daiichi.
Dass vom Atomkraftwerk in Zwentendorf nichts Vergleichbares zu befürchten ist, obwohl es 1976 fertig gebaut und betriebsbereit war, das ist dem negativen Ausgang der Volksabstimmung vom 5. November 1978 zu danken - und dem in der Folge verabschiedeten "Atomsperrgesetz".

Stefan Zach in der alten Schaltwarte des AKW
ORF/WINFRIED SCHNEIDER
Stefan Zach in der alten Schaltwarte des AKW
Ein X-Large Computer, so groß wie ein ganzer Raum.
Seit damals ist das Atomkraftwerk Zwentendorf ein Stück österreichischer Zeitgeschichte und quasi ein weltweites Mahnmal. Pläne, das leerstehende Bauwerk für ein Historyland zu nutzen, wurden ebenso wenig realisiert, wie Projekte für ein Museum oder ein Gaskraftwerk. Stattdessen wird das Gebäude mittlerweile anders mehrfach genutzt: als Schulungsreaktor und Trainingscenter, in dem in realer Umgebung geübt werden kann.
Darüber hinaus diente der Doch-nicht-Reaktor mittlerweile bereits als Location für Modeschauen und Musikvideos, wie auch auch als Drehort für abendfüllende Filme. Und seit 2009 wird mit 1.000 Photovoltaikpanelen am alten Atomkraftwerk Energie erzeugt. Saubere Energie. Energie ohne nukleare Strahlung. Das Atomkraftwerk, das nie in Betrieb ging, kann bei kostenfreien Führungen besichtigt werden.
Übersicht
- Reisen