HETA-Auswirkungen auf Finanzplatz Österreich

Das gestern offiziell bekannt gegebene Ablehnen des HETA-Anleiherückkaufs durch die Gläubigermehrheit beschäftigt auch die Ratingagenturen. Die Bonität Kärntens wird schon jetzt auf nahezu Ramsch-Niveau bewertet, das heißt das Bundesland bekommt kaum noch, und wenn dann nur zu sehr hohen Zinsen, Kredite. Natürlich hat Kärnten auch an der Bewertung der Republik Österreich gekratzt.

Bankomattasten

ORF/URSULA HUMMEL-BERGER

Mittagsjournal, 15.3.2016

Erst im vergangenen Oktober hat die internationale Ratingagentur Moody’s, die als einzige auch die Bundesländer bewertet, Kärntens Bonität auf B 3 herabgestuft. Das heißt Anlagen sind hoch spekulativ, bei einer Verschlechterung der Lage sind Ausfälle wahrscheinlich. Die jüngsten Entwicklungen kommen für Harald Sperlein, dem Kärnten Experten bei Moody’s nicht überraschen, es bleibt vor allem bei der Rechtsunsicherheit, substantiell hat sich in den letzten Tagen aber nichts geändert. Kärnten ist unter verschärfter Beobachtung.

Noch besteht allerdings kein Anlass, das Rating weiter herabzustufen, ist aber nicht auszuschließen. Die nächsten Stufen wären dann schon roten Bereich zwischen Zahlungsverzug und totalem Zahlungsausfall.

Konkret wartet man auf den nächsten Termin, Ende Mai, bis zu dem die Finanzmarktaufsicht den Schuldenschnitt durchführen sollte. Alles was die Bankenabwicklung betrifft sei in Österreich rechtlich unsicher, merkt Harald Sperlein an und bleibt vorsichtig.

Was die gesamtösterreichische Bewertung betrifft, da hat Moody’s seine Einschätzung ebenfalls im vergangenen Oktober leicht von der Bestbewertung herabgestuft, Österreich besitzt aber noch immer hohe Bonität.

Standard and Poors wollte sich heute nicht zu den jüngsten Entwicklungen äußern. Die nächste Veröffentlichung über Österreich wird es am kommenden Freitag geben.