Heinrich August Winkler im Gespräch

Bei der Leipziger Buchmesse setzte der deutsche Historiker Heinrich August Winkler einen heftig akklamierten Akzent mit seiner Dankesrede zum "Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung", einem Plädoyer für ein Asylrecht "nach Maßgabe der eigenen Leistungsfähigkeit".

Heinrich August Winkler

AP/MARKUS SCHREIBER

Mit einer stummen Demonstration wurde Mittwochabend die Leipziger Buchmesse eröffnet: "Für das Wort und für die Freiheit" - an die 2.000 Festgäste hielten bei der Feierstunde im Gewandhaus die Plakate hoch, die der Börsenverein des Deutschen Buchhandels zuvor verteilt hatte - ein starkes Signal zum Auftakt einer politischen Buchmesse. Wo sonst das "Kulturgut Buch" in verschiedenen Tonarten besungen wird, hörte man heuer in den Eröffnungsreden von politischen Umbrüchen und einem konzeptlosen Europa, von Extremismus und Rassismus, der Wehrhaftigkeit einer aktiven Bürgergesellschaft und von Überforderung.

Der 77-Jährige deutsche Historiker Heinrich August Winkler machte dabei mit einer Rede für ein Asylrecht "nach Maßgabe der eigenen Leitungsfähigkeit". Winkler ist weit über die Fachgrenzen hinaus bekannt, und er meldet sich regelmäßig auch zu politischen Fragen der Gegenwart zu Wort: zum Ukrainekonflikt, zur Weltfinanzkrise, zu Griechenland und eben auch zum Thema Flüchtlinge.

Kulturjournal, 17.3.2016