Essl: Das Ende des Ausstellungs-Betriebs

Nach der Baumax-Pleite muss Karlheinz Essl jetzt auch den Ausstellungsbetrieb des Essel-Museums mit 1. Juli einstellen. Finanziell sei das Museum in Klosterneuburg für ihn nicht mehr leistbar, sagt Essl im Ö1-Journal um Acht. Er bedauert, dass der Bund nicht bereit war, gemeinsam mit Niederösterreich das Museum zu unterstützen. Pläne zu einer möglichen Weiterführung würden jetzt gänzlich bei der öffentlichen Hand liegen.

Essl-Museum

APA/HERBERT PFARRHOFER

Morgenjournal 8, 6.4.2016

Karlheinz Essl im Gespräch mit

Das Wiener Künstlerhaus ist für Karlheinz Essl kein idealer Ort, um nach der Schließung seines Museums in Klosterneuburg künftig seine Sammlung zu präsentieren. "Das Künstlerhaus kann man ja mit dem Essl Museum überhaupt nicht vergleichen", sagte er am Mittwoch im Ö1-"Morgenjournal".

Bekanntlich wird das Künstlerhaus von Hans Peter Haselsteiner, der mit seiner Stiftung auch 60 Prozent an der Sammlung Essl hält, renoviert und soll ab Herbst 2018 mit heimischer Kunst nach 1945 bespielt werden. "Das Künstlerhaus ist eine Ausstellungshalle, das Essl Museum ist ein Sammlungsmuseum", so Essl mit Verweis auf die bis zu zehn Ausstellungen, die das Essl Museum pro Jahr realisiert hat. Das Künstlerhaus sei zu klein und würde darüber hinaus lediglich drei oder vier Ausstellungen pro Jahr machen können. Personalen wie im Essl Museum seien in diesem Umfang nicht möglich.

Dass sein Museum künftig nur als Depot dienen soll, will Karlheinz Essl selbst noch nicht richtig wahrhaben. Das von Heinz Tesar errichtete Museum sei "ja eine Architekturikone mit den schönsten Ausstellungsräumen der Welt". Zudem habe man zugleich über ein Depot verfügt. "Die meisten Häuser in der Welt sind Kunsthallen, die immer irgendwo ihre Sachen zusammentragen müssen. Wir können auf unseren Fundus zurückgreifen." Er selbst sei jedenfalls am Ende seiner Möglichkeiten angelangt, das Museum weiter zu betreiben. "Der Ball liegt jetzt ganz eindeutig bei der öffentlichen Hand."

Haselsteiner gibt er an der Schließung keine Schuld: "Doktor Haselsteiner hat immer erklärt, dass er mit dem Essl Museum nichts zu tun hat - das wäre meine Angelegenheit. Okay. Das habe ich auch zur Kenntnis genommen", so Essl, der klar sagt: "Es liegt mehr oder weniger am Verständnis des Bundes, ein Museum, das jetzt 17 Jahre von uns, von meiner Frau und von mir eben betrieben worden ist. Wir haben alles getan, was wir tun konnten."