Panama-Papers: Cameron unter Druck

Der britische Premierminister, Cameron hat zugegeben, dass er und seine Frau Anteile an einem Fonds in Panama hatten, der von seinem Vater gemanagt wurde. Er habe aber keine Steuern hinterzogen und die Anteile verkauft, bevor er Premierminister wurde. Bei den Ermittlungen zu den sogenannten "Panama-Papers" tauchte auch der Name des britischen Premierministers auf.

David Cameron

APA/AFP/POOL/CHRISTOPHER FURLONG

Morgenjournal, 8.4.2016

Nach tagelangen Dementis und nachdem er seine Finanzen als private Angelegenheit bezeichnet hatte, gibt David Cameron nun an, er und seine Frau hätten Anteile an einem Offshore Fund seines Vaters Ian gehalten: Samantha und ich hatten zusammen 5000 Einheiten in seinem Trust, wir haben sie 2010 verkauft, als ich Premierminister wurde. Der Wert war ungefähr 30 000 Pfund. ich habe auf die Dividenden Kapitalertragssteuer bezahlt und es gab zwar einen Gewinn, aber der war unter der Steuergrenze. Alle britischen Steuervorschriften wurden beachtet.

In britischen Medien wurde bereits einiges über die Tätigkeit von Camerons Vater in Panama berichtet. Demnach sei es vor allem darum gegangen, Steuern in Großbritannien zu vermeiden. Cameron behauptet, der Blairmore Holdings Trust sei nicht zu diesem Zwecke eingerichtet worden, ein großes Missverständnis ist, dass der Blairmore Trust eingerichtet wurde um Steuern zu vermeiden, das stimmt nicht, sondern nur damit Briten Aktienanteile in ausländischen Währungen halten konnten.

Versteuert wurden natürlich nur Erträge, die wieder nach Großbritannien zurück flossen. Das war bei vielen Kunden des Trusts nicht der Fall, und auch die Herkunft des Geldes, das ursprünglich veranlagt wurde, blieb in vielen Fällen im Dunklen.

Selbst wenn Cameron also ganz einfach Geld in Panama Gewinn bringend angelegt hat und dann wieder zurück gebracht und versteuert hat, bleibt für ihn jetzt Erklärungsbedarf, etwa wo er seine so genannten Ersparnisse sonst noch hält. 300.000 Pfund hat er von seinem Vater geerbt, sagt er.

Sehr unangenehm dürfte vor allem sein, dass er zuerst so herum gedruckst hat, das hat seine Glaubwürdigkeit nicht besonders gestärkt. Richtig gelogen hat er ja nicht: Ich habe keine Aktien. Ich habe ein Gehalt als Premierminister, ich habe Ersparnisse, von denen ich Zinsen bekomme und wir haben ein Haus, das wir vermietet haben, weil wir in der Downing Street wohnen.

Die offshore Affäre dürfte damit für Cameron aber noch nicht beendet sein.