Khol kritisiert ÖVP-Rochade

Erwin Pröll bestellt sein Haus neu - zwei Wochen vor der Bundespräsidentenwahl. ÖVP-Kandidat Khol sagt dazu, er sei von der Rochade nicht überrascht worden. Im Interview mit Regina Pöll betont er auch, er selbst sehe seine Wahlchancen durch die Rochade nicht geschmälert. Den Wechsel im Regierungsteam genau jetzt hält er trotzdem nicht für klug.

Mittagsjournal, 11.4.2016

ÖVP-Präsidentschaftskandidat Andreas Khol findet nicht, dass ihm seine Partei mit der jüngsten Personalrochade in die Wahlkampf-Suppe spuckt. "Ich bin weder verärgert noch beleidigt", hielt er im Ö1-Mittagsjournal fest. Vielmehr sei er "guten Mutes", denn entsprechende Negativ-Berichte würden seine Unterstützer noch stärker anspornen.

"Ich habe heute einen Medientermin nach dem anderen, die hätte ich sonst vielleicht nicht gehabt", konnte Khol für seine Kampagne nur positive Effekte erkennen und fand das "super". Über mangelnde Unterstützung aus Niederösterreich will er sich keinesfalls beklagen: "Alle diejenigen, die da jetzt Krokodilstränen vergießen, müssen nur heute Abend nach Grafenegg kommen." Die niederösterreichische ÖVP lädt dort ja zu einem Wahlkampf-Event, eine "Riesenveranstaltung", so Khol. "Ich werde sehr, sehr stark unterstützt."

Inhaltlich aber ist er nicht glücklich mit dem Abgang der Innenministerin nach Niederösterreich. "Ich bedauere sehr, dass Hanni Mikl-Leitner zurückgelegt hat." Sie, SPÖ-Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil und Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) seien ein "wirklich gutes Team" bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise gewesen. Als Bundespräsident hätte er keinen Grund für den Wechsel gesehen, aber man könne auch niemanden zum Verbleib in einem Amt zwingen.