ÖVP-Fest für Andreas Khol

Bekommt ÖVP-Präsidentschaftskandidat Andreas Khol aus Niederösterreich die volle Unterstützung - oder war die Personalrochade vom Wochenende, der Jobtausch zwischen Johanna Mikl-Leitner und Wolfgang Sobotka, eine gezielte Störaktion von Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll? Ausgerechnet am Tag nach der Rochade gab es gestern Abend in Grafenegg einen großen Empfang der ÖVP Niederösterreich für Andreas Khol. Es sollte ein Signal der Unterstützung für Khol sein - trotz oder gerade wegen der schlechten Umfrage-Werte.

Andreas Khol und Festbesucher/innen

ORF

Morgenjournal, 12.4.2016

Aus Grafenegg,

Ganze Konzentration auf Wahlkampf

2.000 Gäste aus ganz Niederösterreich sind nach Grafenegg gekommen, Abgeordnete, Bürgermeister, ÖAAB-Funktionäre, Bauernbundvertreter - mit ganz unterschiedlichen Erfahrungen aus dem bisherigen Wahlkampf: man sei motiviert und laufe für Khol. Oder: die ganze Wahlwerbung bisher sei lasch. Was sagen sie zur Ämter-Rochade 2 Wochen vor der Wahl? Es werde keine Auswirkung auf Khol haben. Oder: man wisse nicht ob das gut war, so knapp vor der Wahl.

Der, um den es an diesem Abend gehen soll, Andreas Khol, wird vom Landeshauptmann und einer Trachtenkapelle empfangen und begrüßt - wenig später kommt Johanna Mikl-Leitner dazu: es sei ein Heimkehren und ein Aufbruch.

Es gibt ein gemeinsames Foto mit dem Ehepaar Khol. Im Ö1-Mittagsjournal hat Andreas Khol bedauert, dass Mikl-Leitner nicht mehr Innenministerin sein will. Wie sieht er das am Abend? Er sei sehr eng mit Mikl-Leitner, man habe schon lange davor mit ihr telefoniert. Es tue ihm leid, weil sie eine tolle Partnerin war. Jetzt aber übergebe sie einen leeren Schreibtisch mit Asylgesetz und Balkan-Route, das sei der richtige Moment für einen Nachfolger.

Um die Personalrochade geht es dann auch gleich bei der offiziellen Veranstaltung, Landeshauptmann Erwin Pröll macht sie zum selbst zum Thema. Man habe rasch und klar entschieden, eine gute Entscheidung für die Republik, genauso für Niederösterreich und die ÖVP.

Jetzt aber soll es ganz um Andreas Khol gehen, die Wahl sei eine Weichenstellung, da müsste gerade Niederösterreich kämpfen: er mute den Parteifunktionären zu, dass es in den 13 Tagen gelinge, an jedes Haus in Niederösterreich zu klopfen.

Die Personalrochade soll das Wahlkampffinale jedenfalls nicht stören, sagt Wolfgang Sobotka: die 2.000 Leute in Grafenegg seien einzigartig für eine Bundespräsidentenwahl. Die Leute seien motiviert, er sei zuversichtlich, dass es ein gutes Ergebnis geben werde.