Österreichisches Design in Mailand

8. April 2017, 21:58

Die Messe und ihr Rahmenprogramm, der sogenannte "Fuorisalone", bieten ausgezeichnete kommerzielle, aber auch reputative Möglichkeiten sowohl für Designer wie auch Hersteller. Auch österreichisches Design ist auf der Messe vertreten.

Österreichisches Design erfreut sich international großer Beliebtheit, meint Georg Emprechtinger. Der Geschäftsführer der Möbelfirma Team 7 macht dafür gute technische Entwicklungen und kreative Designlösungen verantwortlich. Sein neuester Ausziehtisch etwa, entworfen von Jakob Strobl, wurde bereits mit mehreren Preisen ausgezeichnet. Mit einer nur 16mm starken Platte hat der Tisch eine extrem zarte Anmutung und war eine technologische Herausforderung. Emprechtinger führt den Erfolg seines Unternehmens darauf zurück, dass er alle Neuheiten der letzten 15 Jahre von Designern gestalten ließ.

"Epoche der Opulenz liegt hinter uns"

Einer der international erfolgreichsten Designer ist Thomas Feichtner, der bereits für österreichische Unternehmen wie Lobmeyer, Augarten oder die Wiener Silbermanufaktur sehr erfolgreiche und formschöne Produkte entwickelt hat. In Mailand zeigt er etwa einen extrem reduzierten Holzstuhl, den er für Schmidinger Möbelbau entworfen hat. Für ihn liegt der Designtrend der Zukunft in einer neuen Schlichtheit. Die opulenten Zeiten sind für ihn vorbei, wie er sagt: "Eine Epoche, in der wir auch durch dieses Flüchtlingsdrama in unserer Opulenz fast gestört worden sind. Das muss uns doch alle wachrütteln, auch gestalterisch."

In Villen, Kirchen und Fabriken

Besonderer Beliebtheit erfreuen sich in Mailand neben der Messe die wunderschönen Präsentationsorte in der Stadt: alte Villen, Kirchen oder historische Fabrikgebäude, in denen Designer das besondere Ambiente für ihre Präsentation nutzen. Die Österreichischen Jungdesigner zeigen ihre Arbeiten in der Villa Necchi, einem Architekturjuwel aus den 1930 Jahren, samt Park und Brunnen. "Back Ahead" ist der Titel des Österreichauftritts in Mailand. Damit soll das Bewusstsein geschaffen werden, dass die hervorragende handwerkliche Qualität im österreichischen Design auf seine Blütezeit im Jugendstil zurückgeht.